Diese Labels weisen gute Arbeitsbedingungen aus

Berlin (dpa/tmn) - Giftige Chemikalien, schuftende Kinder, alles für einen Hungerlohn: Viele Textilunternehmen lassen ihre Produkte unter solchen Umständen produzieren. Labels zeigen, welche Kleidungsstücke zu fairen Bedingungen hergestellt wurden.

Hier eine Übersicht.

An einem unmenschlich langen Arbeitstag von Kindern genäht und mit einem Hungerlohn bezahlt: Manches Textilunternehmen lässt billig unter schlimmen Umständen produzieren. Immer wieder kommt es dabei - wie jetzt in Bangladesch - zu Bränden und Unfällen. Wer unter humanen Arbeitsbedingungen herstellen lässt, können Verbraucher an Labels auf dem Etikett erkennen. Das sind in der Regel Umweltzeichen, die zusätzlich auf soziale Kriterien achten. Die Verbraucher Initiative listet einige auf:

- Ein grünes Label mit weißem Hemd steht für „Global Organic Textile Standard“ (GOTS). Es legt Wert auf den gesamten Produktionsweg. Zu den Kriterien gehören das Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit sowie die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Die Wochenarbeitszeit darf nicht mehr als 48 Stunden betragen, und die Arbeiter dürfen nicht mehr als 12 Überstunden pro Woche machen. Dafür werden sie mit dem gesetzlichen Mindestlohn oder nach Industriestandards entlohnt.

- Das rot-weiße Label mit dem Aufdruck „IVN zertifiziert NATURTEXTIL“ findet man auf Klamotten aus Naturfasern wie Baumwolle, Leinen und Seide. Es steht neben ökologischen Aspekten ebenfalls für die Einhaltung von Sozialstandards am Arbeitsplatz wie das Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit sowie die Einhaltung geregelter Arbeitszeiten. Produkte, die höhere Standards erfüllen, können das blaue Label mit dem Zusatz „Best“ erhalten.

- Das Öko-Zeichen „Textiles Vertrauen nach Oeko-Tex Standard 100plus“ wird an Produkte vergeben, deren Hersteller Sozialkriterien wie ein Versammlungsrecht für die Arbeiter sowie das Verbot von Diskriminierung und Zwangsarbeit einhalten. Außerdem müssen sie die Arbeitssicherheit gewährleisten. Die Unternehmen müssen jährlich über die Umsetzung berichten.

- Das „Fairtrade“-Siegel findet man meist auf Lebensmitteln, aber es zeichnet auch Baumwollprodukte aus. Es gewährleistet menschenwürdige Arbeitsbedingungen sowie die Zahlung fairer Löhne. Daneben müssen die Hersteller transparente Strukturen in Verwaltung und Management sowie eine umweltverträgliche Produktion vorweisen.