Geschmacklos oder genial? Das Baby als Wischmop
Eine US-Firma macht mit der Kombination aus Strampler und Staubwedel Geld. Ein Scherz, sagt sie.
Düsseldorf. Geschmackloser Unfug oder geniale Verkaufsidee: In den USA hat eine Firma einen Strampler mit Putznoppen versehen, so dass ein Baby damit den Boden wischt, während es krabbelt. Ein Verstoß gegen die UN-Kinderrechtskonvention?
Klares Nein: Der „Baby Mop“ ist ein Scherz, ein Spaßgeschenk für junge Eltern. Ohne Kinderarbeit in New York hergestellt — nur beim Photoshooting für die Homepage von BetterThanPants kam ein Babymodel zum Einsatz.
Lange Zeit hatte der „Baby Mop“ nur in japanischen Parodien existiert. Geschäftsführer Mike Parker: „Wir, das ganze Team von BetterThanPants, entschieden uns, den nächsten Schritt zu tun. Vor zwei Monaten stellten wir den „Baby Mop“ her, um ihn als Scherzartikel zu verkaufen.“
Der „Baby Mop“ schlug ein wie eine Bombe, vor allem im Netz: „Wir verkaufen heute 100 am Tag (das Stück 40 US-Dollar). Auch nach Deutschland.“ Was wohl auch an den „stichhaltigen“ Kauf-Argumenten liegt, die Parker und sein Team mit viel Spaß fürs Netz formuliert haben: Durch den „Baby Mop“ erhalte das Baby eine starke Arbeitsmoral, lerne sorgsam mit Nahrungsmitteln umzugehen und diese nicht fallen zu lassen. Außerdem verbrenne es Energie, trainiere seine Muskeln und schlafe besser. Die Eltern wiederum sparen Zeit, die sie für schöne Dinge einsetzen können, und Geld.
Das überzeugt nicht alle. Es gab Kritik, und einige Eltern beschimpften Parker und sein Team. „Manche nehmen das Produkt zu ernst. Ich hoffe, das ebbt ab und die Menschen verstehen den Scherz und den Humor in dem Produkt.“ Die meisten reagieren aber mit Humor: Bei Facebook fragt Debbie augenzwinkernd an, ob der „Baby Mop“ auch in Erwachsenengrößen erhältlich sei, damit ihr aus dem Pub zurückkehrender Ehemann einen tragen könne, während Timothy seine Katze zum Putztiger machen möchte und Erin mittels Stab das reinigende Krabbeln ihres Babys optimieren will.
Vielleicht verhilft der Strampler aber einfach nur zu einem originellen (Weihnachts-)Foto vom Nachwuchs. Parker jedenfalls versichert , nicht an einen ernsthaften Putz-Einsatz zu denken. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.