DNA-Test: Blonde Maria ist Roma-Mädchen
Sofia (dpa) — Die Herkunft des blonden Mädchens Maria aus einem Roma-Lager in Griechenland ist geklärt. Eine Woche, nachdem Marias Fotos mit der Frage nach ihrer leiblichen Mutter um die Welt gingen, steht für die Behörden fest: Eine Roma-Frau aus Bulgarien ist die Mutter des rätselhaften Mädchens.
Das bestätigte das bulgarische Innenministerium am Freitag in Sofia anhand von DNA-Proben der Bulgarien lebenden Frau und ihres Mannes.
Die bulgarische Polizei ermittelt nun in dem Fall Maria. Die Mutter soll sich den Ermittlern zufolge nach der Geburt ihres Kindes in Griechenland vor vier Jahren bereiterklärt haben, es zu verkaufen. Marias Mutter, Sascha Russewa, hatte dagegen gesagt, dass sie und ihr Mann kein Geld für die Rückreise nach Bulgarien gehabt hätten. Deswegen ließen sie Maria bei Roma in Griechenland. Dort hatte das Paar aus Bulgarien als Olivenpflücker gearbeitet.
Das griechische Roma-Paar, bei dem die kleine Maria entdeckt wurde, sitzt seit Montag unter dem Vorwurf der Kindesentführung in Untersuchungshaft. Bei der Vernehmung hatten die beiden ausgesagt, das Kind von einem mittellosen Roma-Paar aus Bulgarien bekommen zu haben. Die etwa fünfjährige Maria war zufällig in einem Roma-Lager im mittelgriechischen Farsala entdeckt worden.
Bulgarischen Medienberichten zufolge soll die Mutter für Maria 500 Lewa (rund 250 Euro) erhalten haben. Doch sie bestreitet, ihre Tochter verkauft zu haben. Sie bestreitet auch, dem Mädchen den Namen Maria gegeben zu haben. Das Kind sei nach Angaben des Staatsradios in Sofia nicht getauft worden. Auch die Geburtsurkunde soll fehlen.
Marias Eltern leben in dem südbulgarischen Städtchen Nikolaewo in miserablen Verhältnissen. Sie haben Medienberichten zufolge zwischen sieben und zehn weitere Kinder. Fünf von ihnen seien ebenso wie Maria blond ihr auch sonst ähnlich. Die 35-Jährige und ihr Mann waren am Donnerstag von der bulgarischen Polizei vernommen worden.