Dompropst Norbert Feldhof: „Die Ortskirche ernst nehmen“
Dompropst Norbert Feldhoff fordert Papst Franziskus auf, die Vorschläge aus Köln zu respektieren.
Köln. Der Kölner Dompropst Norbert Feldhoff hat an Papst Franziskus appelliert, die Vorschläge des Domkapitels für die Nachfolge von Erzbischof Joachim Meisner ernst zu nehmen. Nach dem Rückzug Meisners muss das Domkapitel unter Feldhoffs Leitung Personalvorschläge machen, an die der Papst jedoch nicht gebunden ist.
Feldhoff betonte am Wochenende, Franziskus habe gesagt, dass er die Ortskirche ernster nehmen will — dazu habe er jetzt die Möglichkeit. Meisner war 1988 vom damaligen Papst Johannes Paul II. ernannt worden, obwohl es seinerzeit gegen ihn heftigen Widerstand auch im Domkapitel gab.
Nach Einschätzung Feldhoffs sollte der neue Erzbischof die Menschen verstehen, aber auch „ein treuer Sohn der Kirche“ sein. Es sei kein Widerspruch, katholisch und den Menschen nahe zu sein. „Beides ist möglich“, sagte Feldhoff.
Kardinal Meisner war am Freitag nach 25 Jahren mit Einwilligung des Papstes vom Amt des Erzbischofs zurückgetreten. Ihm wurde vorgehalten, sich mit konservativen Ansichten eher von der Mehrheit der Gläubigen entfernt zu haben.
Meisners Zeit an der Spitze des Kölner Erzbistums wird unterschiedlich bewertet. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Die Arbeit des ZdK hat er immer sehr kritisch bewertet. Unabhängig davon habe ich großen Respekt vor seinem Einsatz für den Glauben und die Kirche und vor seinem Mut, seine Positionen auch im Konflikt zu vertreten.“ lnw