Gericht Dramatischer Auftakt beim Jenisa-Prozess - Angeklagter schweigt
Hannover/Herford (dpa). Der Prozess um den Tod der kleinen Jenisa wird am Landgericht wie geplant fortgesetzt. Die Richter wiesen einen Antrag der Verteidigung zurück, das Verfahren einzustellen.
Nachdem die Verteidigung am Dienstag gleich zu Beginn die Einstellung des Verfahrens beantragt hatte, brach die Mutter des 2007 verschwundenen und getöteten Mädchens im Gerichtssaal zusammen. Sie wurde von Sanitätern versorgt und kam in eine Klinik.
Weil die Mordermittlungen gegen den 44 Jahre alten Angeklagten früher schon einmal erfolglos eingestellt worden seien, könne die Justiz nicht erneut gegen den Mann vorgehen, hatte die Verteidigerin vor dem Landgericht argumentiert. Nach einer Unterbrechung wies das Schwurgericht den Einwand als unbegründet ab.
Der 44-Jährige soll die Nichte seiner damaligen Lebensgefährtin 2007 in sein Auto gelockt haben und mit ihr in einen Wald gefahren sein. Dort soll er die damals Achtjährige sexuell missbraucht und getötet haben. Der Mann war von Anfang an der Hauptverdächtige, kam aus Mangel an Beweisen seinerzeit aber frei.
Erst nachdem er im vergangenen Jahr für den Mord an dem fünfjährigen Dano in Herford verurteilt wurde, rückte er wieder in den Fokus der Ermittler. Mitgefangenen soll er das Waldstück benannt haben, in dem Fahnder vor einem Jahr das Skelett des Kindes fanden.
Wie schon bei der Polizei schwieg der Angeklagte auch zu Prozessauftakt zu den Vorwürfen und verweigerte jegliche Angaben.