Drei deutsche Städte ins Unesco-Netzwerk aufgenommen
Paris (dpa) - Mannheim, Heidelberg und Hannover haben es ins globale Unesco-Netzwerk „Creative Cities“ (Kreative Städte) geschafft. Mannheim und Hannover können sich nun „Stadt der Musik“, Heidelberg „Stadt der Literatur“ nennen.
Das teilte die UN-Kulturorganisation in Paris mit.
Insgesamt 28 Städte aus 19 Ländern wurden in dieser Runde in den Kreis aufgenommen, darunter auch das finnische Helsinki, das spanische Bilbao und das österreichische Linz. Das Nachsehen hatten in Deutschland Essen und Weimar.
Die Unesco wählt seit 2004 Städte zu Exzellenz-Zentren in den sieben Bereichen Film, Musik, Design, Gastronomie, Medienkunst, Handwerk und Literatur. Weltweit gehören nun 69 Städte zu dem Unesco-Programm. Deutschland hat mit der jüngsten Entscheidung vier Städte. Als erste deutsche Stadt wurde 2005 Berlin in der Kategorie „Design“ aufgenommen.
Die „Creative Cities“ bilden ein weltweites Netzwerk, in dem sie Erfahrungen und Ideen austauschen. Wer den Titel trägt, dessen Kreativwirtschaft wird stärker gefordert. Das Netzwerk mache das kreative Potenzial der Städte international bekannt und bringe diese miteinander in Verbindung, sagte der Generalsekretär der Deutschen Unesco-Kommission, Roland Bernecker. „Das kann die Entwicklung und die Sichtbarkeit lokaler Initiativen erheblich fördern. Kreativität ist der kostbarste Rohstoff, über den wir weltweit verfügen.“
Mannheim ist mit großen Namen der Musikbranche verbunden wie Xavier Naidoo, Laith Al-Deen und Joy Fleming. Die musikalische Tradition der Stadt geht zurück bis zur renommierten Mannheimer Schule im 18. Jahrhundert. Auch Hannover wartet mit Prominenten wie der Rockband Scorpions, Produzent Mousse T., Dirigent Ingo Metzmacher und Sänger Thomas Quasthoff auf. Heidelberg ist reich an Antiquariaten, Buchhandlungen und Wissenschaftsverlagen.
Die frühere europäische Kulturhauptstadt Essen hatte gehofft, sich dank einer langen Tradition in Sachen Gestaltung künftig „Stadt des Designs“ nennen zu können. Die Goethe-Stadt Weimar hatte sich als „Stadt der Medienkunst“ beworben.