Drei Tote bei Eifersuchtsdrama in Lörrach
Lörrach (dpa) - Bei einem Beziehungsdrama in der südbadischen Kleinstadt Lörrach hat ein Mann seinen Sohn, den neuen Lebensgefährten seiner Ex-Frau und sich selbst getötet. Seine frühere Frau misshandelte er in der Nacht zum Freitag derart schwer, dass sie in Lebensgefahr schwebt.
„Es bot sich den Ermittlern der Polizei ein Bild des Grauens“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Dieter Inhofer am Freitag in Lörrach. Ein 59 Jahre alter Mann, dessen Ehe mit einer heute 37-jährigen aus der Dominikanischen Republik stammenden Frau 2006 nach 15 Jahren geschieden worden war, tötete in seiner Wohnung zunächst den 19-jährigen gemeinsamen Sohn. Dann fuhr er zur Wohnung, in der seine ehemalige Frau und ihr neuer Freund wohnten. Er erschlug den 34 Jahre alten Mann und schlug auf seine Ex-Frau ein. Diese konnte sich in letzter Sekunde blutüberströmt zu einem Nachbarn retten.
Danach nahm sich der Täter das Leben. Er ging auf den Balkon, legte sich eine Schlinge um den Hals und sprang in die Tiefe. Dabei wurde der Kopf des Mannes abgetrennt, sagte Kriminalhauptkommissar Uwe Wenk. Er lag vor dem Mehrfamilienhaus, als Polizei und Rettungsdienst eintrafen.
Der mutmaßliche Täter war schon einmal wegen einer schweren Gewalttat aufgefallen, sagte der Staatsanwalt. Er hatte 2005 in Lörrach seine Frau vergewaltigt. Danach hatte er sie mit heißem Öl übergossen und schwer verletzt. 2006 war er deshalb vom Landgericht Freiburg zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Nach zwei Dritteln der Haftzeit war er, wie dies üblich ist, aus dem Gefängnis entlassen worden. Er lebte seither in der Nähe seiner Ex-Frau.
„Wir haben keine Erkenntnisse darüber, wieso jetzt zu dieser Zeit der Täter erneut straffällig geworden ist, aus welchem Grund er diese Tat begangen hat“, sagte Kriminalrat David Müller. Als Motive nannte er Hass und Eifersucht. Von Auseinandersetzungen zwischen dem Mann, seiner Ex-Frau und deren neuem Freund sei nichts bekannt. Das neue Paar lebte seit drei Jahren zusammen.
Alle Opfer hatten erhebliche Kopfverletzungen, sagte Inhofer. Es wurde ein schwerer Gegenstand verwendet. Um was es sich dabei handelte, wollte er nicht sagen.