Düsseldorfer Kirmes: Zwischen Himmel und Hölle

Am Samstag beginnt der Rummel auf den Rheinwiesen. Nonnen verkünden die frohe Botschaft an der Achterbahn.
Der Lageplan der "Größten Kirmes am Rhein" (pdf-Datei)

<strong>Düsseldorf. Himmel und Hölle liegen auf der "Größten Kirmes am Rhein" in diesem Jahr dicht beieinander. Gleich neben der Kirmes-Premiere, der größten europäischen Indoor-Achterbahn "Höllenblitz", kümmern sich Ordensfrauen im katholischen jugendpastoralen Zentrum um das seelische Wohl der erwarteten vier Millionen Kirmes-Besucher und verkünden die frohe Botschaft. "Das passt doch gut, wir finden das lustig", meinen die Ordensschwestern Lydia und Lucia Maria. An diesem Samstag beginnt die 106. "Kirmes am Rhein", die mit der Cranger Kirmes im Ruhrgebiet um den Rang des größten Volksfestes in Nordrhein-Westfalen konkurriert. Bis zum 22. Juli werden sich neun Tage lang etwa 330 Schaustellergeschäfte auf dem 165 000 Quadratmeter großen Gelände präsentieren. Höhepunkt wird ein Feuerwerk am 20. Juli sein. Die Düsseldorfer Kirmes vereinigt die meisten Superlativen bei den Fahrgeschäften. Als Neuheiten präsentiert "Kirmes-Bürgermeister" Thomas König den 600 Tonnen schweren "Höllenblitz" mit seinem 20 Meter hohen Wasserfall, bei dem 300 Liter Wasser pro Sekunde in die Tiefe fallen. Die frei drehbaren Gondeln erreichen Tempo 80, wenn sie durch Laser- und Feuer-Effekte sausen. 64 Lastwagen haben die Anlage auf die Rheinwiesen geschafft.

Für das Riesenrad gibt es keinerlei Altersbeschränkung

Für Nervenkitzel sorgt erstmals in Düsseldorf das mit 52 Metern höchste Ketten-Karussell der Welt "Star Flyer". Neu bei den familientauglichen Anlagen ist der "Sky Glider". Das Tempo der Gondel kann der Fahrgast selbst bestimmen. Das 56 Meter hohe Riesenrad, das einzige der größeren Fahrgeschäfte ohne Altersbeschränkung, wird noch vom Freifall-Turm überragt. Wieder mit dabei: Der Euro-Star, die erste transportable "Schwebe-Achterbahn" in Europa. Mit einer veränderten Straßenführung sollen die Besucherströme in diesem Jahr gleichmäßiger an den Attraktionen, Buden und Zelten vorbeifließen. Während die Preise der Fahrgeschäfte in diesem Jahr stabil bleiben sollen, verlangen die meisten Brauereien mehr Geld für das Bier in den acht Festzelten. Das Glas Altbier kostet meist zwischen 5 und 25 Cent mehr als im letzten Jahr (zwischen 1,40 Euro für 0,2 Liter bis 1,80 Euro für 0,25 Liter). Nach Jahren stagnierender oder sogar rückläufiger Umsätze hoffen die Schausteller, in diesem Jahr vom Aufschwung zu profitieren.

Kirmes am Rhein

Schützen Seit 106 Jahren feiert der Sankt Sebastianus-Schützenverein immer im Juli sein Schützen- und Heimatfest auf den Oberkasseler Rheinwiesen. Anlass für das neuntägige Spektakel ist der Namenstag des Schutzpatrons der Stadt, Sankt Apollinaris.

Anfahrt Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen die Besucher am besten zur Kirmes. Viele Straßen- und U-Bahnen fahren bis spät in die Nacht und in kurzen Zeitabständen.

Sperrung Die Wohnbereiche in Ober- und Niederkassel sind montags bis freitags von 15 bis 23 Uhr und an den Wochenenden von 13 bis 23 Uhr für Autos gesperrt. Nur Anwohner mit speziellen Ausweisen dürfen passieren.

Parkplätze An der Kirmes gibt es keine Parkplätze. Besucher, die mit dem Auto anreisen, sollten die Parkplätze an der Messe/LTU-Arena nutzen. Von hier ist ein Pendelbus-Dienst eingerichtet, der direkt nach Oberkassel führt. Im Preis von 8 Euro sind das Parken und der Bustransfer für alle Autoinsassen eingeschlossen.