Düsseldorfer kleidet Promis ein
Asem Chaudhary (29) hat vor zwei Jahren das Modelabel „Tigha“ gegründet — selbst Hollywoodstars tragen seine Jacken.
Düsseldorf. Nein, dass sein Traum von einem eigenen Modelabel so schnell Wirklichkeit, seine Idee so rasch ein Erfolg werden würde, das hätte Asem Chaudhary nicht für möglich gehalten. „Es ist schon verrückt. Vor zwei, drei Jahren habe ich oft gedacht wie toll es wäre, wenn ich mit einer eigenen Marke erfolgreich sein könnte. Und jetzt lebe ich tatsächlich das Leben, das ich immer leben wollte.“
Tigha, so lautet der Name seines Modelabels, der Name der Firma, die er vor knapp zwei Jahren in Düsseldorf an der Volmerswerther Straße gegründet hat. Bis heute hat Chaudhary dort mit seinem zwölfköpfigen Team auf rund 300 Quadratmetern mehr als 50 Modelle verschiedener Lederjacken entworfen, an denen sogar viele Promis Gefallen finden.
Ob die Hip Hop-Stars „Absolute Beginner“ oder „Deichkind“, Reggae-Sänger „Gentleman“, die Rocker von „The Hives“ oder Hollywood-Star Mickey Rourke — sie alle sind inzwischen in Besitz einer Tigha-Jacke. „Das ist ein schönes Kompliment für unsere Arbeit“, sagt der gebürtige Pakistaner, der bis zum 18. Lebensjahr mit seinen Eltern, Bruder und Schwester in Hückeswagen gelebt hat, stolz.
Zu fast allen der Stars hat der 29-Jährige auch privat immer mal wieder Kontakt. So wurde er von den Absoluten Beginnern zu einem Konzert eingeladen und Mickey Rourke schaute zum Frühstücken vorbei. Der US-Schauspieler hat bei Chaudhary sogar eine Sonderanfertigung — eine Lederjacke mit Kapuze — bestellt. „Ich habe nur noch keine Zeit gehabt, die Jacke zu fertigzumachen“, sagt der gelernte Industriekaufmann und Textilingenieur und grinst.
Doch nicht nur bei Stars sind die Jacken mit dem Löwen-Logo auf dem Ärmel gefragt. Laut Chaudhary würde das auch nicht zur Idee passen, die hinter dem Unternehmen steckt: „Wir machen Kleidung, die uns gefällt und die wir selber gern tragen. Unser junges Team ist wie eine Familie und jeder hat viel Spaß an dem was wir tun.“
Bereits während Ausbildung und Studienzeit arbeitete Chaudhary in Modefirmen, sammelte Erfahrungen und knüpfte Kontakte. An der Hochschule Niederrhein schloß er sein Studium ab und auch beruflich lief es bestens: Chaudhary ist kurz davor, in die Geschäftsführung eines Unternehmens aufzusteigen. 2008 entscheidet er sich dennoch für die Selbstständigkeit. „Weil ich unbedingt etwas eigenes schaffen wollte“, sagt er.
Der entscheidende Impuls zur Umsetzung kommt, als er eines Tages durch die Düsseldorfer Altstadt schlendert: „Dort wurde mir bewusst, wie viele Lederjacken getragen werden und dass es kaum eine Marke gibt, die allein für dieses Kleidungsstück steht. Da dachte ich: Warum soll ich nicht eine Firma gründen?“
Gesagt, getan: 2009 lässt er Tigha als Marke eintragen, dann wandern die ersten sechs Modelle in die Produktion — 1200 Stück. Die Werbetrommel wird gerührt, der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten. Die Nachfrage nach den Jacken ist riesig, viele namhafte Geschäfte nehmen sie ins Sortiment auf.
Und was macht die Jacken so besonders? „Qualität, Schnitt, Look und das gute Image“, glaubt Chaudhary. Außerdem seien die Jacken mit 300 bis 400 Euro erschwinglich. Mittlerweile macht sich die Beliebtheit der Jacken für Chaudhary auch dort bemerkbar, wo seine Idee entstanden ist: auf der Straße. „Nicht nur in der Düsseldorfer Altstadt sehe ich immer öfter Menschen, die unsere Kreationen tragen. Das macht mich sehr stolz.“