Ehepaar erstochen - Ex-Freund und Tochter im Visier
Notzing/Ingolstadt (dpa) - Ein 21-Jähriger hat gestanden, die Eltern seiner Ex-Freundin erstochen und dann in deren Garten im oberbayerischen Notzing verscharrt zu haben. Auch die 17-jährige Tochter des Paares soll an der Tat beteiligt gewesen sein, wie die Polizei in Ingolstadt mitteilte.
Wie ist allerdings noch unklar. Gegen den jungen Mann erging Haftbefehl wegen eines zweifachen Tötungsdeliktes, gegen die Frau wegen Beihilfe. Das Motiv des Verbrechens war trotz des Geständnisses zunächst ungeklärt.
Nachdem der Sohn des Ehepaars die Polizei am Sonntagabend alarmiert hatte, stellte sich der Ex-Freund der Tochter in Erding. Sein Vater habe ihn wohl dazu veranlasst zur Polizei zu gehen, sagte ein Polizeisprecher. Noch auf dem Revier gestand der 21-Jährige die Tat, die er demnach bereits am vergangenen Freitag beging. In der Nacht zum Samstag verscharrte er demnach die Leichen des 60-Jährigen und dessen 54-jähriger Ehefrau in einem Beet im Garten.
Der 24 Jahre alte Sohn der Eheleute hatte sofort eine Gewalttat vermutet. Im Treppenhaus habe er „eine sehr große Blutmenge“ gefunden, berichtete der Polizeisprecher.
In der Wohnung des tatverdächtigen Anlagenmechanikers wurde eine Tasche mit mehreren Messern sichergestellt. „Eine konkrete Zuordnung der Tatwaffe muss noch erfolgen“, teilte das Polizeipräsidium in Ingolstadt mit. Die Obduktion der Leichen ergab, dass beide Opfer mehrere tödliche Messerstiche erlitten.
Das junge Paar hatte sich erst vor wenigen Wochen getrennt. Wie konkret die 17-Jährige Tochter an der Tat beteiligt ist, ließen die Ermittler zunächst offen. Dazu seien noch weitere Ermittlungen notwendig. Wie es in Polizeikreisen hieß, sei die junge Frau eher nicht an der Tötung ihrer Eltern direkt beteiligt, wohl aber an der Beseitigung der Leichen.
Der mutmaßliche Täter gilt als psychisch auffällig. Er sei bereits gegen seine eigenen Eltern gewalttätig geworden, so der Polizeisprecher. Der 21-Jährige geriet schnell ins Visier der Ermittler. Wie es hieß, hielt sich seine Ex-Freundin am Sonntagabend beim Eintreffen ihres Bruders im Haus der Eltern auf, wo sie wohnte. Ob sie auch bei der Ausführung des Verbrechens am Tatort war, wird noch ermittelt. Die Jugendliche kam nicht in Untersuchungshaft, sondern wurde in die geschlossene Abteilung einer psychiatrischen Klinik gebracht.