Ein Herz für krumme Möhren

Krumme Möhren, zu kleine Kartoffeln: Ein Geschäft in Köln verkauft neuerdings aussortierte Lebensmittel. Das Gemüse stammt aus der Nachernte bei einem Bauern. „Er könnte es selbst ernten.

Eingemachtes Möhrengemüse im Laden "The Good Food" auf einem Regal. Das Geschäft bietet abgelaufene oder nicht der Norm entsprechende Lebensmittel an.

Foto: Henning Kaiser

Aber er weiß genau: Später kriegt er es nicht verkauft, weil seine Handelspartner strikte Richtlinien haben“, sagt Laden-Gründerin Nicole Klaski. Ihr Team holt das Gemüse, das zu klein, zu groß oder zu verformt ist, dann ab und verkauft es. Es wird ohne festen Preis angeboten. „Zahl’, was Du möchtest“, heißt das Konzept. Das Geschäft, das Anfang Februar öffnete, bietet zudem Lebensmittel an, die das Mindesthaltbarkeitsdatum schon überschritten haben — etwa Bier.

Der Kölner Reste-Laden gehört damit zu einer der neusten Erscheinungen einer jungen Szene, die aussortierte Lebensmittel retten will. Immer mal wieder machen Projekte damit auf sich aufmerksam. Sie heißen „Schnippeldisko“ oder „Restlos Glücklich“ wie etwa in Berlin. Das Team von „The Good Food“ (so heißt der Kölner Laden) arbeitet derzeit noch ehrenamtlich. Es sollen aber echte Stellen entstehen.