Ein Tusch auf die Wimpern: Mascara richtig auftragen
Berlin (dpa/tmn) - Kaum etwas ist so aufwendig wie der perfekte Augenaufschlag: Die Wimpern sollten lang und getrennt sein. Doch: Die falsche Bürste, hektische Handbewegungen und zu viel Mascara machen aus Wimpern schnell Spinnenbeinchen - es sei denn, das ist gewünscht.
Neben Haarekämmen und Zähneputzen gehört bei vielen Frauen auch der Griff zur Mascara zum morgendlichen Ritual. Die Ansprüche dabei sind hoch: Sauber trennen soll sie, den Wimpern Überlänge und XXL-Volumen schenken oder am besten sogar die Wimpern so aussehen lassen, als wären falsche daran geklebt. Im Kampf der Superlativen, allein gelassen zwischen elastischen Gummibürstchen in Skelett-Optik und buschigen, in sich gedrehten Modellen kann die Normalverbraucherin leicht die Orientierung verlieren und sich fragen, welche Mascara-Bürste jetzt eigentlich welchen Zweck erfüllt?
Wichtig ist vor allem die Bürstenform: „Die Bürste hat einen großen Einfluss auf das Endergebnis“, erläutert Stephan Schmied, Make-up Artist von Max Factor. Er nennt den Grund für die Formenvielfalt: „Volumen unterstützen, alle Wimpern mit Farbe umhüllen, auch die feinsten Wimpern erreichen - die Anforderungen sind groß und daher gibt es auch unterschiedliche Bürstenformen.“
Wer Wert auf ein stets perfektes Make-up legt, sollte eine runde Bürste wählen, meint Susanne Krammer, Visagistin von Rimmel London. „Da bei diesen Modellen der Aktionsradius sehr klein ist, ist punktuelles Auftragen möglich und selbst die kleinste, versteckteste Wimper im Augenwinkel kann erreicht werden.“
Möchte man häufig nachtuschen, bietet sich das Gummibürstchen in Skelett-Optik an. „Die einzelnen Härchen der Bürste sind hier weit voneinander entfernt und können beliebig oft Produkt abgeben.“
Frauen, die großen Wert auf akkurat getrennte Wimpern legen, rät Krammer zum buschigen Bürstchen. Aber: Bei diesem Modell sollte nur sparsam Farbe auf dem Bürstchen sein, sonst könnten die Wimpern beim wiederholten Auftrag zu viel davon aufnehmen und es kommt, wie es nicht kommen sollte: Die Wimpern verkleben.
Fiese Fliegenbeinchen können auch ein Anzeichen von veralteten Produkten sein, weiß Eric Schmidt-Mohan, Make-up-Artist von Manhattan Cosmetics. „Mascara beginnt nach dem ersten Öffnen, langsam in dem Container zu trocken. Je älter sie ist, desto zähflüssiger wird sie, und desto schlechter lässt sie sich auf den Wimpern verteilen.“
Auch falsche Bürstenbewegungen beim Auftragen können zu verklebten Wimpern führen. Schmidt-Mohans Tipp: „Statt die Bürste im Wimpernkranz zu rütteln, sollte sie lieber in kämmender Bewegung vom Wimpernansatz zur Spitze geführt werden.“
Aber auch ein Schminkmalheur lässt sich mit den richtigen Tipps beheben: „Verklebte Wimpern lassen sich mit einem speziellen Wimpernkamm leicht wieder trennen“, sagt Schmidt-Mohan. Ist dieser mal nicht zur Hand, sollte man die Bürste mit einem Taschentuch reinigen und die Wimpern - ohne neue Mascara-Masse - nachbürsten.
Aber nicht immer sind perfekt getrennte Wimpern erwünscht: Die sogenannten Spider-Lashes, Wimpern in Form von Spinnenbeinen, sind im Herbst laut Susanne Krammer sogar in. Dafür werden die Wimpern zunächst normal getuscht. „Danach wird das Bürstchen gegen die Wimpern gedrückt - immer und immer wieder -, bis die Wimpern sich zu kleinen Bündeln zusammengeschlossen haben und sich die typische Fliegenbeinchen-Optik einstellt“, erläutert Krammer.