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Eleganz und Stil: Designerin Biagiotti wird 70

Rom (dpa) - Laura Biagiotti ist ihrer Linie treu geblieben. Mit dem Konzept von eleganter und bequemer Mode ist die Designerin seit vielen Jahren international erfolgreich. Auch kurz vor ihrem 70 Geburtstag ist die „Queen of Cashmere“ noch voller Tatendrang.

Als junge Frau stand Laura Biagiotti vor einer schwierigen Entscheidung: Den eigenen Traum leben und Archäologin werden oder die Familie unterstützen und der Mutter in ihrem Schneideratelier helfen? Sie entschied sich - typisch italienisch - vor mehr als 40 Jahren für die Familie und legte damit den Grundstein für ihren späteren Erfolg: Seit mehr als vier Jahrzehnten ist die Modedesignerin mit ihren Kollektionen international erfolgreich, ihr Unternehmen ist zum Weltkonzern geworden. Am 4. August feiert Biagiotti ihren 70. Geburtstag.

Obwohl ihre Nachfolgerin mit Tochter Lavinia bereits gefunden ist, scheint Biagiotti noch nicht an den Ruhestand zu denken. Sie wirbelt lieber gemeinsam mit ihrem Kind im Unternehmen. Die 34 Jahre alte Lavinia arbeitet seit dem Tod von Laura Biagiottis Lebensgefährten Gianni Cigna 1997 in der Firma, ist mittlerweile Vize-Präsidentin und verantwortet mehrere Bereiche. Mutter und Tochter wohnen zusammen in einem restaurierten Schloss südwestlich der italienischen Hauptstadt.

Geboren 1943 in Rom, arbeitete Biagiotti schon als junge Frau im Schneideratelier ihrer Mutter mit, zunächst jedoch nur in Teilzeit. Sie studierte nebenbei christliche Archäologie, brach nach drei Jahren aber das Studium ab, um sich ganz der Mode zu widmen. Mit ihrer ersten Kollektion 1972 startete Biagiotti dann ihre Karriere als Designerin. Gemeinsam mit anderen Modeschöpfern prägte die Römerin das Bild der lässigen italienischen Eleganz. Die Marke „Laura Biagiotti“ entwickelte sich in den 70er Jahren zu einer der bekanntesten Europas.

Biagiotti wollte nach ihren Aussagen Kleidung für die moderne, elegante und selbstbewusste Frau entwerfen, Mode, die elegant und gleichzeitig bequem ist. Zu ihren Markenzeichen entwickelten sich im Laufe der Jahre die Farbe weiß und die Kaschmirwolle, die sie 1974 als Modestoff für Frauen etablierte und früh als unverzichtbares Element in ihre Kollektionen einbaute. Die „New York Times“ adelte sie dafür später als „Queen of Cashmere“ - ein Beiname, der blieb.

Auch mit zahlreichen Preisen wurde Biagiotti ausgezeichnet. 1992 wurde sie zur Frau des Jahres in Italien gewählt, einige Jahre später erhielt sie den Verdienstorden des Landes. Vor wenigen Wochen im Juli 2013 bekam die Designerin den Sozialpreis „Ratto delle Sabine“. In ihrer Begründung lobte die Jury Biagiotti als „Botschafterin für italienische Eleganz und Stil in der Welt“.

Doch Biagiotti entwirft nicht nur Mode, berühmt wurde die mittlerweile grauhaarige Unternehmerin auch mit ihren Parfüms. Vor allem mit dem Duft „Roma“, den sie in den 80er Jahren auf den Markt brachte, machte sie sich international einen Namen. Lange Zeit war das Parfüm auf Platz drei der meistverkauften Düfte und gehört neben „Chanel No. 5“ zu den bekanntesten der Welt.

Die Marke Biagiotti übertrug die Unternehmerin auch in andere Bereiche. Sie entwarf Mode für Männer und Kinder und erschloss später weitere Geschäftsfelder - auch das ist ein Geheimnis des Erfolgs des Familienunternehmens. Die Parfüm- und Kosmetiksparte hat sich mittlerweile zu dem Unternehmensteil mit den meisten Umsätzen entwickelt. Aber auch Taschen, Schuhe, Krawatten, Strümpfe, Brillen und Dessous gibt es inzwischen vom Weltkonzern Biagiotti.