Erdbeben erschüttert griechische Insel Kreta
Athen (dpa) - Als die Erde bebt, rennen viele Bewohner der Insel Kreta panisch auf die Straße. Das Beben der Stärke 6,2 ist sogar noch in der Hauptstadt Athen zu spüren. Entwarnung gab es einen Tag nach dem Beben am Sonntag noch nicht.
Das Beben ereignete sich am Samstagnachmittag ungefähr 25 Kilometer vor der Nordwestspitze in einer Tiefe von 60 Kilometern, zuletzt nannte das Geodynamische Institut in Athen eine Stärke von 6,2. Zwar habe sich die Nachbebenserie im normalen Bereich bewegt, Entwarnung gaben die Experten aber noch nicht. Es müsse mindestens 48 Stunden abgewartet werden, um sicher einschätzen zu können, ob die heftige Erschütterung auch das Hauptbeben war.
Das Erdbeben versetzte die Bewohner der Ferieninsel in Angst und Schrecken. Vor allem im westkretischen Bezirk Chania liefen die Menschen panisch auf die Straße, Bilder von Überwachungskameras zeigten, wie in Supermärkten Waren aus den Regalen purzelten. Die Erschütterungen waren noch in der 274 Kilometer entfernten Hauptstadt Athen deutlich zu spüren.
Medien berichteten von Schäden vor allem an älteren Gebäuden sowie von einem Leichtverletzten - der Mann sei in der Stadt Chania vor Angst aus dem Fenster gesprungen. Außerdem kam es in der Gegend zu Steinschlägen.
„Plötzlich konnten wir hören, wie gewaltige Felsbrocken die Berge hinabstürzten. Dann begann die Erde zu beben“, sagte eine Frau aus dem Ort Paläochora im Südwesten der Insel der Nachrichtenagentur dpa am Samstag. Die berühmte Schlucht von Samaria in Südkreta wurde am Sonntag zu einer Inspektion des Wanderpfades geschlossen, wie die Athener Nachrichtenagentur ANA-MPE berichtete.
Kreta ist ein beliebtes Touristenziel. Wegen der Finanzkrise ist Griechenland besonders auf den Tourismus angewiesen.