800 Trauergäste Erschossener Türsteher unter großer Anteilnahme beigesetzt

Konstanz (dpa) - Unter großer Anteilnahme ist der vor einer Konstanzer Diskothek erschossene Türsteher beerdigt worden.

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Zu der muslimischen Beisetzung auf einem städtischen Friedhof in Konstanz kamen nach Angaben der Polizei am Donnerstag etwa 800 Trauergäste. Auch die Polizei war mit mehreren Beamten vor Ort. Der Türsteher war in der Nacht zum Sonntag tödlich verletzt worden, als ein 34-Jähriger am Club „Grey“ mit einem US-Sturmgewehr Schüsse abgegeben hatte. Der der Täter starb nach einem Schusswechsel mit der Polizei im Krankenhaus - er soll am Freitag beigesetzt werden.

Unterdessen gehen die Ermittlungen zu der Bluttat im Industriegebiet der Stadt am Bodensee weiter. Bislang ist noch immer unklar, woher der Todesschütze die Waffe hatte, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte.

Der 34-Jährige hatte den Ermittlungen zufolge gleich nach dem Aussteigen aus einem Taxi erste Schüsse im Freien abgegeben. Anschließend habe er die Disco durch den Haupteingang betreten und sei im Vorraum im Bereich der Kassen und im Foyer gewesen, hieß es bei den Beamten. Ob der Mann noch weitere Räume betrat, war noch nicht bekannt. Die Beamten fanden mehr als 20 Patronenhülsen auf dem Gelände der Diskothek.

Der Mann irakisch-kurdischer Herkunft war 1991 als Kind nach Deutschland gekommen. Nach bisherigen Ermittlungen der Polizei handelte er als Einzeltäter, einen terroristischen Hintergrund gibt es den Behörden zufolge nicht. Die Beamten gehen von einem privaten Hintergrund aus - der Schwager des Todesschützen leitete den Konstanzer Club „Grey“ vor Ort für eine Gesellschaft. Der Mann sei inzwischen freigestellt und werde auch nicht mehr in die Diskothek zurückkehren, sagte der Betreiber. Der 34 Jahre alte Tatverdächtige war unter anderem wegen Körperverletzung und Drogendelikten vorbestraft.

Die Diskothek kündigte am Donnerstag auf Facebook an, den Club am Freitag wieder eröffnen zu wollen. Die Organisatoren posteten ein Foto, auf dem zu einer Veranstaltung mit dem Titel „Ladies Night“ eingeladen wurde - mit dem Hinweis, dass die Eintrittsgelder an die Familie des Opfers gespendet werden sollen.