Erster Prozess nach Salafisten-Gewalt in Solingen startet
Solingen (dpa). Ein Jahr nach den Angriffen islamischer Extremisten auf Polizisten in Solingen steht am heutigen Mittwochvormittag der erste der mutmaßlichen Täter vor Gericht.
Er gehört der Anklage zufolge zu einer Gruppe von Salafisten, die am 1. Mai 2012 gegen eine provozierende Aktion der rechtsextremen Partei „Pro NRW“ protestiert hatte. Dabei wurde die Polizei massiv angegriffen. Die Salafisten waren offenbar auf Gewalt vorbereitet: Bei dem 26-jährigen Angeklagten sollen ein Unterleibsschutz, ein Gebissschutz sowie eine Sturmhaube entdeckt worden sein.
Er ist unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt: Ihm wird vorgeworfen, einen Polizisten angesprungen und geschlagen haben. Das Gericht hat mehr als ein Dutzend Zeugen, überwiegend Polizisten, geladen. Der Mann wohnt den Angaben zufolge im hessischen Maintal und befindet sich auf freiem Fuß.
Insgesamt hat die Staatsanwaltschaft Wuppertal im Zusammenhang mit den Angriffen vom 1. Mai inzwischen 27 Anklagen erhoben. Zugelassen hat das Amtsgericht bislang zehn Anklagen.