Erstmals im Juni keine einzige Unwetter-Warnung
Offenbach (dpa) - Zum ersten Mal im Juni kommen die Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ohne Warnungen vor Unwettern aus. Am Samstag sind im Süden und in der Mitte zwar erneut Gewitter und kräftige Schauer möglich - die Intensität erreiche aber längst nicht die der vergangenen zwei Wochen.
Das sagte DWD-Meteorologin Magdalena Bertelmann am Freitag. In Bayern läuft die Suche nach den Gründen für die fatalen Überschwemmungen: Ein verstopftes Rohr soll in Simbach zu der verheerenden Flut beigetragen haben.
Am Freitag sorgte Hoch „Ulrich“ in Deutschland für Sonnenschein und angenehme Temperaturen von 20 bis 25 Grad. Aber am Wochenende ziehen von Frankreich her Wolken auf, die Temperaturen erreichen kaum noch 20 Grad. Nach einer frischen Nacht mit einstelligen Temperaturen kommen am Samstag Schauer und Gewitter über Süddeutschland bis in die Mitte Deutschlands voran. Im Norden dominiert noch Sonnenschein.
Trübe Aussichten gibt es für viele Fußballfans, die am Sonntagabend den deutschen EM-Auftakt gegen die Ukraine im Garten oder beim Public Viewing sehen wollen: Am Sonntag wird es fast überall in Deutschland ungemütlich mit vielen Schauern. Nur im äußersten Osten von der Ostsee bis zur Lausitz hält sich das sonnige und trockene Wetter.
Im niederbayerischen Simbach am Inn wird analysiert, was zu der Flutkatastrophe geführt hat, wie Bürgermeister Klaus Schmid (CSU) am Freitag sagte. Dammbrüche und ein verstopftes Rohr hätten das Unglück mit ausgelöst - „sie können aber nicht die alleinige Ursache gewesen sein.“ Es habe in der vergangenen Woche so stark geregnet, dass das Unglück nicht hätte verhindert werden können, sagte Schmid. Sieben Menschen kamen bei dem Hochwasser ums Leben, zahlreiche Häuser wurden zerstört.
Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte berichtet, Wassermassen hätten sich an einem mit Baumstücken und Sträuchern verstopften Rohr gestaut, woraufhin am 1. Juni eine einem Damm ähnelnde Konstruktion gebrochen sei. „Die reine Ursache für die Flutwelle ist das nicht“, sagte Schmid der Deutschen Presse-Agentur. „Da kommen viele Faktoren zusammen.“
Das Technische Hilfswerk erklärte, es habe im Zuge der Katastrophe in Niederbayern mehr als 2,3 Millionen Liter Trinkwasser aufbereitet. Das sei der größte Trinkwassereinsatz des THW, den es bislang in Deutschland gegeben habe.