Brände „Es ist verheerend“: Trump zeigt sich in LA als Kümmerer

Los Angeles · Verheerende Brände haben im Großraum Los Angeles Existenzen vernichtet. Der neue US-Präsident Trump zeigt sich bei einem Besuch schockiert - und versöhnlich.

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US-Präsident Donald Trump hat sich bei Besuchen in von Sturm- und Brandkatastrophen betroffenen Bundesstaaten als Kümmerer präsentiert. In Kalifornien machte sich der Republikaner mit seiner Frau Melania ein Bild von der Zerstörung in Pacific Palisades, dem besonders von den Bränden im Großraum Los Angeles betroffenen Ort. „Es ist verheerend. Es ist unglaublich“, sagte er nach einem Überflug. Vorher hatte er einen Stopp in North Carolina eingelegt, wo der Sturm „Helene“ im Herbst wütete und schwere Überschwemmungen brachte. Trump versprach in beiden Gebieten schnelle Erleichterung für die Betroffenen und einen raschen Wiederaufbau.

28 Tote, Tausende Häuser zerstört

Seit Anfang Januar kämpfen Einsatzkräfte im Großraum Los Angeles in Südkalifornien gegen schwere Brände, angefacht von starken Winden. Die schlimmsten von ihnen sind zwar mittlerweile weitgehend unter Kontrolle, doch immer wieder flammen neue Feuer auf. Die „Eaton“ - und „Palisades“-Flächenbrände hatten zusammen mehr als 16.000 Gebäude zerstört. Suchteams stießen in den verkohlten Trümmern bisher auf 28 Opfer. Noch sind viele Brandzonen abgesperrt.

In Pacific Palisades gingen die Trumps an der Seite von Einsatzkräften durch eine Straße. Sie sprachen mit Anwohnern, Melania nahm eine Frau in den Arm. „Wir brauchen Ihre Hilfe“, sagte ein Mann zum Präsidenten. Viele im Ort hätten sich alleingelassen gefühlt von der lokalen Verwaltung. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr seien „unglaublich“ gewesen. Trump sagte später, die Anwohner wollten ihre Häuser wieder aufbauen. Er werde Bauauflagen aufheben lassen. „Die Bundesregierung steht hinter Ihnen, zu 100 Prozent.“

Trump: Zerstörung wie nach Bombeneinschlag

Trumps Besuch brachte versöhnliche Szenen: Trotz heftiger Vorwürfe und Beleidigungen sagte Trump dem kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom Unterstützung angesichts der Feuerkatastrophe zu. Der Demokrat, der seinerseits keine Kritik an Trump scheut, erwartete den Republikaner auf dem Rollfeld. Die politischen Gegner begrüßten sich herzlich, tauschten einige Worte aus und äußerten sich dann vor Reportern. „Es ist, als ob ihr von einer Bombe getroffen wurdet“, sagte Trump. „Wir wollen es wieder in Ordnung bringen.“ Und das gehe nur, wenn man zusammenarbeite.

Newsom sagte zu Trump: „Wir werden Ihre Unterstützung brauchen, wir werden Ihre Hilfe brauchen.“ Trump sei während der Pandemie für Kalifornien da gewesen, das vergesse er nicht. Die beiden gaben sich mehrfach die Hand.

Trump wettert immer wieder gegen Newsom und machte ihn auch für das Ausmaß der Brände in dem Bundesstaat verantwortlich. Wenige Stunden vor der Begegnung sagte er noch in North Carolina: „Sie (die Kalifornier) wurden schwer getroffen, wie Sie wissen. Und vieles davon hätte verhindert werden können, wenn sie Wasser gehabt hätten, wovon sie reichlich hatten, es aber nicht genutzt haben.“ Trump hatte diese Woche auch suggeriert, die Bundeshilfen für Kalifornien an Bedingungen zu knüpfen.

Gegenwind für den neuen Präsidenten

Wegen dieser Äußerungen musste sich Trump in Kalifornien großer Kritik stellen, als er mit Politikern zusammensaß. Der demokratische Abgeordnete Brad Sherman zog eine Parallele, um seine Mahnung zu unterstreichen: Er lehne die Abtreibungspolitik von Louisiana ab - er würde davon aber keine Bundeshilfen abhängig machen. „Ich hoffe, dass wir diese Mittel bekommen und dass wir Individuen nicht für die Politik ihres Staates bestrafen.“

Regen könnte Erleichterung bringen - und neue Gefahr

Große Teile Südkaliforniens unterlagen bis Freitag noch der „Red Flag“-Warnung mit erhöhter Feuergefahr, bevor am Wochenende ein Sturmtief mit Regen und kühleren Temperaturen nach langer Trockenheit Abhilfe bringen soll. Doch der Regen könnte andere Gefahren mit sich bringen: Behörden warnen, dass Wasser, das der trockene Boden nicht aufnehmen kann, Schlamm und Trümmer mit sich reißen könnte. Anwohner sollten sich auch auf mögliche Überschwemmungen einstellen.

© dpa-infocom, dpa:250125-930-354912/1

(dpa)