EU-Verbraucherschützer warnen vor Schwindel bei Fleisch
Brüssel (dpa) - Wer Fleisch kauft, bekommt nicht unbedingt, was er erwartet - zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung von europäischen Verbraucherschützern.
„Viele Lebensmittel mit Fleisch, die in der Europäischen Union (EU) verkauft werden, sind nicht ordnungsgemäß etikettiert oder enthalten nicht die korrekten Zutaten“, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der europäischen Verbraucherschutzorganisation Beuc. Sie hatte Fleisch aus sieben Ländern unter die Lupe genommen. Deutschland war nicht dabei.
Zwischen April 2014 und August 2015 untersuchten Verbraucherschützer in Portugal, den Niederlanden, Belgien, Italien, Tschechien, Großbritannien und Spanien unterschiedliche Produkte. Dabei stießen sie etwa auf Waren, die weniger Fleisch enthielten, als auf der Packung genannt war. Auch hinzugefügtes Wasser war laut Beuc bei Stichproben nicht angegeben.
Auf die Fleischsorte können sich Verbraucher dem Bericht zufolge ebenfalls nicht immer verlassen. „Im Vereinigten Königreich waren 40 Prozent der getesteten Lamm-Gerichte zum Mitnehmen mit anderen Fleischsorten wie Rind und Huhn verunreinigt. Manche enthielten nicht ein einziges Gramm Lamm“, heißt es.
Die Verbraucherschützer kritisieren auch Tricksereien mit geschützten Bezeichnungen, die ein hochwertigeres Produkt nahelegten. Bekannte Lebensmittelnamen würden leicht geändert, um Vorgaben für die Zutaten zu umgehen.