Experte: Rettung der Kumpel in Chile eventuell Sonntag

Santiago de Chile. Die weltweit mit Spannung erwarteteRettung der verschütteten chilenischen Bergleute könnte schon diesenSonntag glücken. Experten halten die Befreiung der 33 KumpelMedienberichten zufolge bereits an diesem Wochenende für möglich.

"Mit viel Optimismus lässt sich sagen, dass es das nächste Wochenendesein wird", zitierte die Zeitung "El Comercio" am Dienstag den Chefdes Unternehmens Mining Parts, Eugenio Fierro. Die Arbeiter waren vorzwei Monaten verschüttet worden und harren seither in 700 MeternTiefe aus.Bisher war mit der Befreiung erst Ende Oktober gerechnet worden.

Aus Kreisen des Rettungsteams bei der Gold- und Kupfermine San José in der Atacama-Wüste hieß es nun, dass die Generalprobe für alle Vorbereitungen der Rettung für diesen Samstag vorgesehen sei, weil die Rettung schon am Tag danach beginnen könnte.

Auch Präsident Sebastián Piñera hatte sich angesichts der gutenFortschritte bei der Bohrung von Rettungsschächten zuversichtlichgeäußert, dass die Bergleute befreit werden könnten, noch bevor derStaatschef am 17. Oktober eine schon länger geplante Europareiseantritt. "Wir sind der Rettung schon sehr nahe und haben allesMenschenmögliche getan", sagte Piñera.

"Für mich ist es sehr wichtig,in diesem Augenblick (der Rettung) bei den Arbeitern und ihrenAngehörigen zu sein", fügte er hinzu. Die Befreiung der Verschüttetenwerde "eine Nachricht sein, die in aller Welt mit großer Freudeaufgenommen wird".Die seit dem 5. August verschütteten Bergleute bereiteten sichunterdessen weiter auf ihre Befreiung vor.

Durch engeVersorgungsröhren schickten sie bereits kleine Erinnerungsgegenständezur Oberfläche. Die Männer sollen in einer Kapsel durch einen derdrei Rettungsschächte an die Oberfläche gezogen werden. Dort stehtein Behelfslazarett für eine medizinische Erstversorgung bereit.Für das Wiedersehen mit den Familienangehörigen werden etwa 2000Journalisten aus aller Welt bei der Mine erwartet.

Um die Kumpels vordiesem Ansturm abzuschirmen, stehen Ruheräume zur Verfügung.Anschließend sollen die Kumpel in Hubschraubern in das Krankenhausder nahe gelegenen Stadt Copiapó geflogen werden. Dort laufen auchschon die Vorbereitungen für ein großes Freudenfest.