Explosion in Mexiko-Stadt: Zahl der Toten steigt

Mexiko-Stadt (dpa) - Die Explosion in der Zentrale des staatlichen mexikanischen Ölkonzerns Petróleos Mexicanos (Pemex) hat mindestens 33 Menschen das Leben gekostet. Das teilte Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong mit.

Bei der Detonation am Donnerstag im Keller eines Nebengebäudes des 214 Meter hohen Baukomplexes in Mexiko-Stadt wurden zudem 121 Menschen verletzt. Es werde weiter nach verschütteten Menschen unter den Trümmern gesucht, gab der Minister im Kurznachrichtendienst Twitter bekannt.

Die Detonation könnte nach den Worten von Pemex-Generaldirektor Emilio Lozoya durch einen Unfall verursacht worden sein. Das Unternehmen werde bei den Untersuchungen der Unglücksursache keine Möglichkeit ausschließen. „Es sieht aber aus, als ob es sich um einen Unfall handelte“, erklärte Lozoya am Freitag dem Fernsehsender Televisa.

Der Pemex-Chef hatte zuvor auf einer Pressekonferenz erklärt, er werde keine Vermutungen über die Ursachen des Unglücks bekanntgeben, sondern konkrete Ergebnisse der Untersuchungen abwarten. Die genaue Ursache der Explosion im Keller des Gebäudes werde von mexikanischen und internationales Experten geprüft. Pemex-Quellen hatten von einer Überhitzung der Kühlanlage des Gebäudes berichtet. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Erdöl-Techniker, Moisés Flores, sprach von einer mangelhaften Wartung der Heiz- und Kühlanlage.

Lozoya, der wegen des Unglücks eine Asienreise abbrach, erklärte, dass Pemex die Erdölproduktion von täglich 2,57 Millionen Barrel trotz der Evakuierung des gesamten Verwaltungsgebäudes ununterbrochen fortführen werde. Präsident Enrique Peña Nieto hatte sich am Donnerstagabend zum Unglücksort begeben.

Viele der Angestellten der Pemex-Verwaltung standen zum Zeitpunkt der Explosion um 15.45 Uhr Ortszeit (22.45 Uhr MEZ) kurz vor ihrem Feierabend. „Plötzlich gab es eine große Erschütterung, die erste Etage war voll von Trümmern, das Licht ging aus“, sagte der Angestellte Cristian Obele dem Fernsehsender Milenio. Glasscherben seien in alle Richtungen geflogen, erzählte eine Überlebende unter Tränen.

In dem 54 Etagen hohen Gebäudekomplex arbeiten mehr als 10 000 Pemex-Angestellte. In dem Nebengebäude, in dem sich die Explosion ereignete, arbeiteten laut Lozoya 1700 Menschen, unter ihnen rund 250 in den vier am stärksten betroffenen Etagen. Der 1984 eröffnete Pemex-Tower, das zweithöchste Gebäude in Mexiko-Stadt, gilt als besonders erdbebensicher. Es konnte dem Beben der Stärke 8,2 von 1985 ohne Schäden widerstehen.

Peña Nieto hatte am Mittwoch über Twitter die Möglichkeit einer Privatisierung von Pemex im Zuge einer geplanten Reform der Energiepolitik dementiert. Das staatliche Unternehmen gehört zu den größten Erdölkonzernen der Welt. Im September 2012 waren in einem Pemex-Gaslager im nordmexikanischen Bundesstaat Tamaulipas bei einer Explosion 30 Menschen umgekommen.