Verdächtige länger in Haft Fall von isoliert lebender Familie – DNA-Test soll Verwandtschaft feststellen

Assen · Im mysteriösen Fall der jahrelang isoliert lebenden Familie vom Dorf Ruinerwold in den Niederlanden müssen die beiden Hauptverdächtigen weitere 90 Tage in Haft bleiben. Außerdem soll ein DNA-Test für Klarheit sorgen.

Eine Drohnenaufnahme zeigt den abgelegenen Hof, auf dem eine Familie jahrelang gehaust haben soll.

Foto: dpa/Wilbert Bijzitter

Im mysteriösen Fall der jahrelang isoliert lebenden Familie vom Dorf Ruinerwold in den Niederlanden müssen die beiden Hauptverdächtigen weitere 90 Tage in Haft bleiben. Das entschied das Gericht am Mittwoch in Assen im Osten der Niederlande. Die Richter hatten am Mittwoch den Bauernhof besichtigt. Das bestätigte ein Gerichtssprecher.

Ein 67-jähriger Niederländer und ein 58 Jahre alter Österreicher werden verdächtigt, sechs heute junge Erwachsene neun Jahre lang auf dem Hof festgehalten zu haben. Motiv und Hintergründe sind noch unklar.

Auf dem abgelegenen Hof im 4000-Einwohner-Dorf Ruinerwold war die Familie vor gut zwei Wochen entdeckt worden. Ein 25-Jähriger hatte zuvor in einer Kneipe um Hilfe gebeten. Der Vater soll mit seinen sechs Kindern neun Jahre lang isoliert von der Außenwelt gelebt haben.

Die Kinder, heute 18 bis 25 Jahre alt, hatten angegeben, dass der 67-Jährige ihr Vater sei. Da sie aber niemals bei den Behörden gemeldet waren, will die Staatsanwaltschaft nun über einen DNA-Test die Verwandtschaft feststellen lassen. Der Österreicher Josef B. hatte den Hof gemietet.

Die beiden Männer dürfen nach dem Gerichtsbeschluss mit Ausnahme ihrer Anwälte keinen Kontakt zur Außenwelt haben.

(dpa)