Feuer an der A 59 „aus Unzufriedenheit“ gelegt
Ein 29-Jähriger muss sich seit Freitag vor Gericht verantworten.
Duisburg. Rund fünf Monate nach einem verheerenden Brand unter einer Brücke der Autobahn 59 bei Duisburg muss sich ein 29-Jähriger seit Freitag vor Gericht verantworten. Der Angeklagte hat bereits gestanden, am 16. April 2018 einen mit Holz beladenen Lastwagen, der unter der Brücke abgestellt war, angezündet zu haben. Das Feuer war auf 13 andere Fahrzeuge übergesprungen, die ebenfalls dort geparkt waren. Die Brücke musste wegen der Reparaturarbeiten rund zwei Wochen teilweise gesperrt werden. Am Freitag bekräftigte der Obdachlose vor Gericht, das Feuer aus Unzufriedenheit über sein Leben gelegt zu haben.
Er habe drei leere Pizzakartons auf einen der Hinterreifen des Lkw gelegt und angezündet. „Ich habe mir nichts dabei gedacht“, sagte er. Über das Ausmaß des Brandes sei er selbst entsetzt gewesen.
Der Angeklagte war nach seiner Schilderung erst kurz vor der Tat aus dem Gefängnis entlassen worden. Er habe keinen Job, keine Wohnung und kein Geld gehabt. Insgesamt soll der 29-Jährige schon über sechs Jahre im Gefängnis gesessen haben — auch wegen Brandstiftung. Den Richtern hatte er zunächst erzählt, er sei von zwei Rockern gezwungen worden, den Lkw anzuzünden. Sie hätten gedroht, seinen Bruder umzubringen. Hintergrund sei seine Bekanntschaft zu einer Prostituierten gewesen. Daraufhin unterbrachen die Richter die Verhandlung. Anschließend widerrief der Angeklagte die Geschichte. lnw