Feuer in Jávea und Marseille: Suche nach Brandstiftern

Alicante/Marseille (dpa) - Nach den heftigen Waldbränden der vergangenen Tage an der spanischen Costa Blanca und im französischen Calanques-Gebiet bei Marseille haben die Behörden in beiden Ländern Entwarnung gegeben.

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Das offenbar absichtlich von einem Brandstifter gelegte Feuer nahe des Urlaubsortes Jávea in der Provinz Alicante war am Dienstag praktisch unter Kontrolle, die Flammen seien gelöscht, berichtete der Fernsehsender „RTVE“. Die meisten der rund 1400 Menschen, die seit Sonntag in der Region aus rund 20 Wohnsiedlungen in Sicherheit gebracht worden waren, hätten schon am Montagabend wieder nach Hause zurückkehren können, hieß es.

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„Wir durften gegen 22 Uhr wieder in unser Haus zurück“, sagte eine Deutsche, die seit 20 Jahren bei Jávea lebt, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. „Die Feuerwehr war aber noch die ganze Nacht da und kämpfte mit Wasserschläuchen und Hubschraubern gegen das Feuer.“ In ihrem Viertel seien die Häuser verschont geblieben, aber in tieferliegenden Regionen seien Villen abgebrannt, erzählte sie. „Die ganze Landschaft ist schwarz, voller verkohlter Äste, und es hängt ein beißender Rauchgeruch in der Luft.“

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Die Behörden waren unterdessen sicher, dass das Feuer gelegt wurde. „Ein Schuft, ein Schwein hat das Feuer verursacht“, erklärte Ximo Puig, Chef der Regionalregierung der Autonomen Gemeinschaft Valencia. Die Behörden riefen die Bewohner der Region in der Provinz Alicante auf, bei der Suche nach dem Brandstifter zu helfen.

Derweil breiteten sich zwei neue Feuerfronten in der ebenfalls bei Alicante liegenden Gemeinde Bolulla aus. 40 Häuser seien evakuiert worden, schrieb die Zeitung „El Mundo“. Das Blatt zitierte den Lokalpolitiker Juan Carlos Moragues mit den Worten, die Einsatzkräfte hätten große Probleme, die Flammen zu bekämpfen, weil das betroffene Gebiet sehr unwegsam und steil und somit schwer zu erreichen sei. Laut „El País“ bemühte sich die Feuerwehr darum, eine Ausweitung etwa auf das beliebte Wandergebiet Serra de Bèrnia zu verhindern.

Bei Jávea wurden nach einer vorläufigen amtlichen Bilanz 812 Hektar Wald zerstört. Das Feuer hatte sich durch ein ausgetrocknetes Waldgebiet bedrohlich schnell Richtung Benitatxell gefressen. Die Feuerwehrteams seien nun vor allem darum bemüht, ein Wiederaufleben der Flammen zu verhindern, hieß es. Wegen der Temperaturen von weit über 30 Grad und der geringen Luftfeuchtigkeit sei weiterhin höchste Wachsamkeit geboten.

Hunderten Feuerwehrleuten war es auch bei Marseille gelungen, einen schweren Waldbrand zu stoppen. Das Feuer habe 390 Hektar im Calanques-Gebiet südöstlich der Mittelmeermetropole zerstört, teilte die Präfektur des Verwaltungsbezirks Bouches-du-Rhône mit. Das sind fast vier Quadratkilometer. Zum Höhepunkt des Einsatzes hätten 860 Feuerwehrleute mit 250 Fahrzeugen gegen die Flammen gekämpft. Man habe in der Nacht zum Dienstag verhindern können, dass der Brand das benachbarte Cassis erreicht oder sich in Richtung Meer ausbreitet, sagte Präfekt Stéphane Bouillon im Sender France Bleu Provence. Auch dieses Feuer war vermutlich kriminellen Ursprungs.