Feuerwehr und Regen löschen Großbrand im Venn
Die Feuerwehr packt ein. Der Großbrand im Naturschutzgebiet Hohes Venn ist gelöscht. Ein Fünftel der Fläche ist verwüstet. Aber zwischen den verkohlten Grasbüscheln huschen schon wieder Eidechsen.
Eupen. Es ist geschafft: Nach zwei Tagen harter Arbeit ist der Großbrand im deutsch-belgischen Naturschutzgebiet Hohes Venn gelöscht. Das teilte Einsatzleiter Claude Marchal am Mittwoch mit. Den Helfern kam der ersehnte Regen zur Hilfe, wenn auch zunächst nur sehr zögerlich.
Auf der Suche nach der Brandursache wollten Polizei und Forstbehörde den mutmaßlichen Brandherd inspizieren. Er liege an einem Wanderweg, der zum Zeitpunkt des Feuers nicht gesperrt war, sagte ein zuständiger Forstmann. Am Ostermontag war in dem Moor der größte Brand seit rund 60 Jahren ausgebrochen.
Als Feuerwalze raste er durch den belgischen Teil des Schutzgebietes. Die Vegetation war zundertrocken. 1000 Hektar Gras- und Heidelandschaft verbrannten. Viele Baumstämme kokelten auch zwei Tage später noch. „Das war spektakulär, aber es ist keine Katastrophe“, sagte der Leiter des zuständigen Forstamtes in Verviers, Ives Pieper. Die Natur werde sich schnell erholen.
„Schon einen Tag, nachdem das Feuer ausgebrochen war, haben wir in den schwarzen verbrannten Grasbüscheln Eidechsen gefunden“, sagte der Forstmann. Die Tiere hätten sich wohl tief in die Grasbüschel gezwängt und so den Brand überlebt. Die Feuerwalze sei ein schnelles, oberflächliches Feuer gewesen und über die Tiere hinweggefegt. Die Brandursache ist noch unklar.
„Wir gehen von einer Fahrlässigkeit aus“, sagte Pieper. Der belgische Teil des Venns war seit Tagen wegen Brandgefahr für Wanderer gesperrt. Der mutmaßliche Brandherd lag an einem nicht gesperrten Wanderweg am Vennrand.
Nach Abschluss der Löscharbeiten sollte ein kleiner Wachtrupp von Feuerwehrleuten mit einem Tankfahrzeug vor Ort bleiben, sagte Marchal, der seit Montag fast rund um die Uhr den Einsatz geleitet hatte.