Filmregisseur Héctor Babenco gestorben

São Paulo (dpa) - Einer der bekanntesten Filmregisseure Südamerikas, der Argentinier Héctor Babenco, ist im Alter von 70 Jahren gestorben. Wie brasilianische Medien berichteten, starb er am Mittwoch in São Paulo an Herzversagen.

Foto: dpa

Zu bekannten Filmen gehören „Der Kuss der Spinnenfrau“ (1985), „Carandiru“ (2003) und „Vergangenheit“ (2007).

Für „Kuss der Spinnenfrau“, ein Drama, in dem es um die Beziehung zweier Gefangener während der Militärdiktatur geht, gewann William Hurt den Oscar als bester Darsteller, Babenco wurde für die beste Regie nominiert.

Geboren 1946 im argentinischen Mar del Plata, hatte er seit 1977 auch die brasilianische Staatsangehörigkeit. 2001 war Babenco auch Mitglied der Jury der Filmfestspiele in Berlin, mehrere bekannte Holywood-Stars spielten in Filmen unter seiner Regie mit.

Seine Mutter war jüdische Migrantin aus Polen, der Vater hatte ukrainische Wurzeln. Babenco gewann mehrere internationale Preise, zweimal war er auch für die Palme d'Or in Cannes nominiert.

Immer wieder setzte er sich mit sozialkritischen Themen auseinander, etwa in „Asphalt-Haie“ (Original: „Pixote“, 1980) über das Leben von Straßenkindern in Brasilien. Den Protagonisten des Welterfolgs, Fernando Ramos da Silva, hatte er auf der Straße in São Paulo für ein Engagement gewinnen können, da Silva wurde später aber zum Kriminellen. Er kam ins Gefängnis, nachdem er zusammen mit zwei anderen Jugendlichen eine Wohnung ausgeraubt hatte.