Mehr als 60 Tote Flammen fressen sich in Portugal weiter vorwärts

Lissabon (dpa) - Der verheerende Waldbrand mit mindestens 63 Todesopfern hält in Portugal die Feuerwehr und die Rettungsteams auch am dritten Tag auf Trab. Am Montag fraßen sich die Flammen rund 200 Kilometer nordöstlich von Lissabon durch die bergige Waldregion auf vier Fronten vorwärts.

Polizisten stehen auf der Landstraße zwischen Castanheira de Pera und Figueiro dos Vinhos neben ausgebrannten Autos.

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Zahlreiche Rauchsäulen waren im Bezirk Leiria weithin sichtbar. Ein Sprecher des Zivilschutzes erklärte am Nachmittag, man komme bei der Bekämpfung des Feuers zwar „gut voran“, die Lage sei aber wegen ungünstiger Witterungsbedingungen weiter „besorgniserregend“.

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Wie der Fernsehsender SIC unter Berufung auf die behandelnden Ärzte berichtete, erlag ein Feuerwehrmann am Montag seinen bei der Brandbekämpfung erlittenen Verletzungen. Damit erhöhte sich die Opferzahl erstmals seit Sonntagabend. Es sind nun 63 Tote.

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Die Behörden konnten unterdessen 24 Tote identifizieren. Unter den Identifizierten sei kein Ausländer, sagte Innenministerin Constança Urbano de Sousa in Avelar in der Unglücksregion. Das Außenministerium in Paris versicherte aber ohne weitere Details, ein Franzose sei bei dem Brand ums Leben gekommen. Der Widerspruch könnte daher rühren, dass Angehörige portugiesischer Auswandererfamilien oft eine doppelte Staatsangehörigkeit haben.

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Die Zahl der Verletzten stieg derweil von 62 auf 135 deutlich an. Es handele sich um 121 Zivilisten, 13 Feuerwehrmänner und einen Angehörigen des Militärs, berichtete die Koordinierungsstelle für den nationalen Rettungsdienst INEM. „Der Zustand von sieben Verletzten ist ernst“, sagte INEM-Präsident Luís Meira.

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Das Feuer war am Samstag im bergigen und waldreichen Kreis Pedrógão Grande laut Polizei bei einem Blitzschlag in einem Baum ausgebrochen. Wegen starker Winde breitete es sich rasch aus und wurde vor allem für viele Autofahrer auf einer Nationalstraße zur Todesfalle, als das Feuer ihre Wagen einschloss. Auf der „Todesstraße“, wie Medien schrieben, starben mindestens 30 Menschen. Viele Opfer verbrannten bis zur Unkenntlichkeit.

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Die Flammen hinterließen auch in den Kreisen Figueiró dos Vinhos und Castanheira de Pera eine Spur der Zerstörung. Hunderte Tiere starben, unzählige Fahrzeuge brannten aus, Dutzende Häuser wurden dem Erdboden gleichgemacht. Über die Größe der zerstörten Waldfläche wurden zunächst keine Angaben gemacht. Dutzende Bewohner mehrerer Dörfer wurden in Sicherheit gebracht.

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In Pedrógão Grande und Umgebung waren am Montag nach Angaben des Innenministeriums 950 Feuerwehrleute mit 300 Fahrzeugen im Einsatz. Auch mehrere Löschflugzeuge wurden eingesetzt. Starke Winde und Hitze von bis zu 38 Grad behinderten in der dünn besiedelten, von Pinien- und Eukalyptusbäumen beherrschten Region die Löscharbeiten. Zudem herrschte trotz eines kurzen und leichten Regens am Montagmorgen weiter extreme Trockenheit.

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Die von der Regierung angeordnete dreitägige Staatstrauer begann am Montag. Ministerpräsident António Costa sagte: „Die Tragödie schockiert uns durch ihre Dimension.“ Es ist der Waldbrand mit den meisten Todesopfern in Portugal seit Beginn der Aufzeichnungen.