Flugzeug entführt — Flucht per Fallschirm
40 Jahre nach der spektakulären Tat gibt es neue Hinweise auf den Täter. Sie kommen zu spät — der Mann ist vermutlich tot.
Washington. Für viele Amerikaner ist er ein Volksheld, der jahrzehntelang Ermittler an der Nase herumführen konnte. Aus der Sicht des FBI aber handelt es sich bei Dan „D.B“ Cooper um einen eiskalten Entführer, der eines der spektakulärsten Verbrechen in der Geschichte verübte und der Polizei bis heute Kopfzerbrechen bereitet. Nun gibt es eine neue Spur in dem 40 Jahre alten Fall.
Es handelt sich um das Zeug, aus dem Thriller gedreht werden. Am 24. November 1971 ist am frühen Abend eine Linienmaschine der Fluggesellschaft Northwest Orient von Portland nach Seattle unterwegs. Nach einer halben Stunde in der Luft reicht der Passagier Dan Cooper einer Flugbegleiterin einen Zettel und droht, die Maschine in die Luft zu jagen. Er öffnet einen Koffer voller Drähte — es sei eine Bombe. Er zwingt den Jet zur Landung.
Der Mann mit dunklem Anzug und Trenchcoat will gegen ein Lösegeld von 200 000 Dollar sämtliche Passagiere freilassen. Der Erpressungsversuch gelingt. Cooper erhält einen Koffer voller 20-Dollar-Scheine und vier Fallschirme. Mit einer Rumpfbesatzung hebt die Maschine wieder ab. Der Entführer befiehlt dem Piloten, in Richtung Mexiko zu fliegen. Bald danach verschwindet der mysteriöse Fluggast auf Nimmerwiedersehen.
Cooper hatte sich zwei Fallschirme umgebunden und war samt Koffer mit Lösegeld aus dem Flugzeug gesprungen. Der Fall sorgte weltweit für Schlagzeilen. Wochenlang fahndet das FBI mit der lokalen Polizei nach dem Entführer, doch ohne Erfolg.
Die einzige Spur: Am Ufer des Columbia Flusses fand neun Jahre später ein kleiner Junge eine Krawatte sowie Geldscheine, die aus dem Koffer gefallen waren. Lange Zeit waren Ermittler fest überzeugt, Cooper müsse bei dem Sprung aus dem Flugzeug ums Leben gekommen sein.
Nun gibt es neue Spuren. Wie FBI Sonderermittler Fred Gutt erklärt, ist der Entführer vermutlich vor zehn Jahren eines natürlichen Todes gestorben. Dies gehe aus „glaubwürdigen Aussagen“ eines Mannes hervor, der Cooper gekannt haben will und Einzelheiten des Falles wiedergab, die nur dem Täter bekannt gewesen sein können.