Flugzeug kracht in Wohngebiet
Dramatische Notlandung in Unterfranken: Ein aus Hessen kommendes Sportflugzeug landet mitten in einem Wohngebiet. Die Aktion endet glimpflich, die beiden Insassen werden nur leicht verletzt. Die Menschen am Boden kommen mit dem Schrecken davon.
Stockstadt am Main (dpa). Mit viel Glück und Können hat ein Hobbypilot ein defektes Sportflugzeug mitten in einem Wohngebiet in Unterfranken notgelandet und eine Katastrophe verhindert. Bei der Bruchlandung in Stockstadt am Main wurden der Pilot und seine Copilotin nur leicht verletzt, die Menschen in den Wohnhäusern kamen mit dem Schrecken davon. Das Flugzeug wurde völlig demoliert, der Schaden am Boden hielt sich in Grenzen.
„So wie sich das für uns darstellt, spricht das für eine große fliegerische Leistung des Piloten,“ sagte Polizeisprecher Michael Zimmer zu der spektakulären Landung. Der 47-Jährige habe es geschafft, die Maschine in einer nur fünf Meter breiten Schneise notzulanden. Das Flugzeug sei ein wenig breiter als die Fahrbahn und dennoch relativ mittig auf der Straße zum Stehen gekommen. Die Frontpartie des Flugzeugs kippte dabei vorne über und schlug auf dem Asphalt auf.
Die Cessna musste wegen eines technischen Defekts am Motor auf dem Weg von Reichelsheim in Hessen nach Aschaffenburg landen. Bei dem Manöver in dem Wohngebiet streifte die Maschine ein Hausdach, nahm dabei eine Satellitenantenne mit und demolierte am Boden noch eine Straßenlaterne.
Nachdem Anwohner die Polizei gerufen hatten, wurden der 47 Jahre alte Pilot und seine ebenso alte Ehefrau leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Bei den beiden Flugzeuginsassen handelt es sich um ein Paar aus dem Main-Kinzig-Kreis in Südhessen, das die zweisitzige Propellermaschine für einen Rundflug gechartert hatte.
Das Unglück passierte an einer Kreuzung; nach der Notlandung kamen zahlreiche Schaulustige zu der Straße. „So etwas hat natürlich noch keiner hier in Stockstadt erlebt. Die Anwohner sind schockiert, aber auch glücklich, dass alles so glimpflich abgelaufen ist“, erzählte Zimmer. Wenn die Maschine nur zwei Meter tiefer geflogen wäre, dann wäre sie in ein Haus gekracht.
Bei der Notlandung wurde das Kleinflugzeug stark beschädigt. Der Eigentümer der einmotorigen Maschine geht von einem Totalschaden aus. Nach dem Unfall zerlegten Mechaniker vom Flugplatz Aschaffenburg die demolierte Cessna in ihre Einzelteile. Die Straße wurde wegen der Ermittlung zum Unfallhergang und zur Bergung des Flugzeugs gesperrt. Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung wurden nach Stockstadt gerufen. Die Polizei geht von einem Sachschaden von rund 45 000 Euro aus.