Forscher: Spanische Wegschnecke kommt gar nicht aus Spanien
Frankfurt/Main (dpa) - Sie ist der Schrecken von Landwirten und Hobby-Gärtnern: die Spanische Wegschnecke. Jetzt haben Frankfurter Wissenschaftler herausgefunden, dass das gefräßige Weichtier überhaupt nicht aus Spanien stammt.
„Diese Art ist definitiv nicht dort heimisch, sondern bei uns“, sagt der Biologie-Professor Markus Pfenninger. Hunderte von DNA-Analysen, die er und sein Team der Goethe-Universität und des Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F) durchgeführt haben, hätten dies eindeutig belegt.
Bisher gingen die Wissenschaftler davon aus, dass die braune Nacktschnecke Arion lusitanicus nach dem Zweiten Weltkrieg durch spanische Obst- und Gemüseimporte nach Deutschland eingeschleppt wurde - daher auch der Name. Der Irrtum sei einfach entstanden, weil auf der Iberischen Halbinsel Tiere mit ähnlichen Geschlechtsorganen gefunden wurden, sagte Pfenninger am Mittwoch in Frankfurt. Die sich explosionsartig vermehrende Spanische Wegschnecke ist nach Angaben des BiK-F inzwischen die häufigste Schneckenart in Deutschland.