Fragen & Antworten: Warum zeigt sich die Sonne nicht?

Offenbach (dpa) - Die Sonne strebt über Deutschland ihrem Höchststand zu - rund 16 Sonnenstunden wären in diesen Tagen rein theoretisch möglich. Stattdessen laufen die Regentonnen voll, die Temperaturen sind im Keller.

Es zeichnet sich ab, dass der Mai insgesamt viel zu nass und zu trübe ausfällt.

Warum dringt die Maisonne nicht durch?

Seit Tagen liegt ein sogenanntes Höhentief über Westeuropa - am Freitag lag sein Kern über dem Ärmelkanal. Dieses namenlose Druckgebilde in 1,5 bis 5,5 Kilometern Höhe ist schuld an der dichten Wolkendecke, die Sonnenstrahlen nicht bis zum Boden durchdringen lässt. Und es ändert seine Position nur wenig: „Es eiert so rum“, sagte Meteorologin Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Freitag. In Verbindung mit Bodentiefs werde der Wettereffekt verstärkt.

Ist eine solche Wetterlage normal?

Für die Meteorologen sind Höhentiefs nichts Besonderes. Typisch sei die Hartnäckigkeit und Standorttreue. Ein solches Tief löse sich nur sehr langsam auf. Das aktuelle sorge bis nach Spanien für kühle Temperaturen.

Sind die Temperaturen für Mai ungewöhnlich?

Kälteeinbrüche im Mai - meist Mitte des Monats und dann als Eisheilige bekannt - sind eine typische Erscheinung des mitteleuropäischen Wetters. „Der Übergang vom Winter zum Sommer verläuft halt nicht so geradlinig, wie wir uns das so wünschen“, sagte Paetzold. Im letzten Monatsdrittel gebe es außerdem oft noch markantere Temperaturschwankungen. Allerdings sei Frost in dieser Zeit selten.