Nachwuchs höchst seltener Riesenschildkröte im Mekong ausgesetzt

Phnom Penh (dpa) - Mit buddhistischem Segen sind 100 Mini-Exemplare einer schon ausgestorben geglaubten Art von Riesenweichschildkröten in Kambodscha in ein neues Leben gestartet.

Mönche und Freiwillige setzten die Tiere am Freitag am Mekong in der Provinz Kratie rund 160 Kilometer nördlich der Hauptstadt Phnom Penh aus. Cantors Riesenweichschildkröte (Pelochelys cantorii) galt als ausgerottet, als Forscher 2007 in Kratie einige wenige Exemplare entdeckten. Die Umweltorganisation Conservation International (CI) kümmert sich seitdem um den Erhalt. Die Art gehört zu den größten Süßwasserschildkröten der Welt und kann 50 Kilogramm schwer werden.

„Diese Schildkröten würden ohne strikte Schutzmaßnahmen bald aus der Welt verschwinden“, sagte CI-Mitarbeiterin Tracey Farrell. Mit Hilfe von Fischern hat CI in den letzten Jahren mehr als 100 Nester beschützt. Schildkröten gelten als Delikatesse. Inzwischen stehen sie unter Schutz. Die Mönche markierten die Schildkröten - das soll dazu beitragen, dass Jäger die Tiere in Ruhe lassen. Wer einem Tier das Leben rettet, hat nach buddhistischem Glauben gute Chancen, dass ihm eines Tages auch einmal das Leben gerettet wird.