Frau zwingt Ehemann, ihre Freundin zu heiraten

Weil sie eine Krebsdiagnose erhielt, soll eine 35-Jährige Frau ihren Mann gezwungen haben, noch vor ihrem Tod eine Freundin von ihr zu heiraten. Doch dann nahm die Geschichte eine unerwartete Wendung.

Symbolbild.

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Foto: Jörg Carstensen

Teheran. Das Schicksal einer persischen Frau und zweifachen Mutter beherrscht derzeit im Iran die Schlagzeilen in der Presse und sozialen Medien. Der Fall der 35-jährigen Mahtab ist selbst für erfahrene Juristen Neuland. Mahtab hatte nach einer Krebsdiagnose ihren Mann - wohl gegen seinen Willen - gezwungen, noch vor ihrem Tod eine Freundin von ihr zu heiraten. Die neue Ehefrau wurde schwanger - gleichzeitig stellte sich heraus, dass die Krebsdiagnose falsch war.

Nun will Mahtab vor einem Familiengericht erreichen, dass ihr Mann Mohamed sich von seiner neuen Frau scheiden lässt. Sie habe das Beste für ihre Familie gewollt, aber jetzt müsse die neue Frau weg. Doch der Ehemann widersetzt sich. Er argumentiert, dass sowohl er als auch seine neue Frau gegen Mathabs Vorschlag waren. Sie habe aber beide dazu gebracht, ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Nun könne er seine neue und mit seinem Kind schwangere Frau nicht einfach auf die Straße setzen. Der Mann erklärte sich bereit, für beide Frauen zu sorgen und mit beiden zusammenzuleben. Das ist im Iran laut islamischen Gesetzten legal und machbar. Seine erste Frau aber sei dagegen.

Das Paar stand schon letztes Jahr vor dem Familiengericht. Dem zuständigen Richter fiel es damals - und auch jetzt - schwer, ein für beide Seiten akzeptables und faires Urteil zu fällen. Behrus Mohadscheri habe zwar als Familienrichter jahrzehntelange Erfahrung mit den verrücktesten Fällen, aber dieser Fall sei auch für ihn eine neue Erfahrung, hieß es. Er habe daher beiden Seiten letztes Jahr eine Bedenkzeit gegeben, um das Problem außergerichtlich und unter sich zu lösen. Laut Rechtsexperten wäre dies auch beim zweiten Termin diese Woche die beste Option, denn eine geeignete juristische Lösung könne es in diesem Fall kaum geben. dpa