Frauenverband Courage soll Steuern nachzahlen
Wuppertaler Verein als „extremistisch“ eingestuft. Finanzamt erkennt Gemeinnützigkeit ab.
Wuppertal. Laut Verfassungsschutzbericht des Jahres 2010 gebe es Hinweise, dass es sich beim Frauenverband Courage um eine „extremistische Vereinigung“ handelt. Der offene Kontakt zu linken Parteien sei laut Verband dafür der Grund, der gegen diese Aussagen bereits juristisch vorgeht. Für den Wuppertaler Ortsverein und seine 30 Mitglieder scheinen sich nun erstmals konkrete Folgen aus dem Bericht abzuzeichnen. Kurz vor Weihnachten teilte das Finanzamt dem Verein mit, dass die Gemeinnützigkeit nachträglich aberkannt werde. Folglich stünde nun eine Zahlung von rund 2300 Euro an. „Das kam für uns völlig überraschend“, sagt Vorstand Marion Kolbe. „Die Aberkennung ist ein ungeheuerlicher Vorgang, den wir uns nicht erklären können.“
Denn bereits Mitte des Jahres 2012 habe sich der Verein, der sich für die Rechte von Frauen einsetzt, gegen eine mögliche Aberkennung gewehrt. „Damit war die Sache eigentlich vom Tisch. Wenn es nun dabei bleiben sollte, dann hätte das negative Folgen für uns“, sagt sie.
Vor allem finanzielle Schwierigkeiten wären nach Ansicht von Marion Kolbe die Konsequenz, da sich der Verein fast nur aus Spenden finanziert. „Die 2300 Euro sind viel Geld für uns. Zudem könnten auch zukünftige Spender davon abgeschreckt werden.“ Man erwäge juristische Mittel einzusetzen. Vom zuständigen Finanzministerium gab es Montag keine Stellungnahme.