Freud und Leid des Winters
In unserer Region gab es, anders als im Süden der Republik, bis Sonntag kaum Verkehrschaos.
Düsseldorf. Mit neuem Schnee und eisigem Regen hat der Winter in Nordrhein-Westfalen am Sonntag wieder auf sich aufmerksam gemacht. Die Wetterdienste warnten vor schwierigen Bedingungen auf den Straßen, doch aus Sicht der Polizei blieb die Lage jedenfalls bis Sonntagabend noch recht entspannt: „Wir haben nichts Spannendes zu bieten“, sagte ein Leitstellen-Beamter in Aachen. Auch die Polizei in Düsseldorf bemerkte nicht mehr als „eine leichte Zunahme kleinerer Unfälle auf den Autobahnen“.
Auf einer schneeglatten Straße bei Mönchengladbach jedoch verlor am Sonntagmittag ein 53 Jahre alter Mann die Kontrolle über sein Auto und prallte gegen einen Baum. Der Mann wurde schwer verletzt. Er war auf Sommerreifen unterwegs, wie die Polizei berichtete. Auf der A3 bei Köln kam ein Lastwagen ins Rutschen und fuhr in die Böschung, der Fahrer blieb unverletzt.
In Salzkotten bei Paderborn ist eine 19-Jährige wegen Schneeverwehungen mit ihrem Auto von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Sie starb noch an der Unfallstelle. Einen tragischen Unfall gab es auch in Thüringen: Ein 24-jähriger Rettungsschwimmer starb bei einer Eisrettungsübung.
Die Polizei in Baden-Württemberg zog am Sonntag eine erste Blitzeis-Bilanz: 800 Unfälle wurden gezählt. Im Südwesten waren viele Straßen nach Regen mit einer zentimeterdicken Eisschicht überzogen. Kinder zogen sich zum Brötchenholen die Schlittschuhe an. Viele Fußgänger, die sich nach draußen wagten, trugen nach Balanceakten auf eisglatten Gehwegen Prellungen und Brüche davon. Mehrere Autobahnen im Südwesten wurden gesperrt.
Unter dem Wetter litten auch Bahn- und Flugreisende. Bis Sonntagvormittag waren am Frankfurter Flughafen 130 Flüge ausgefallen. Am späten Nachmittag wurde der Airport sogar ganz gesperrt. Bei der Bahn kam es zu Verspätungen wegen vereister Oberleitungen.