Ganz Deutschland gefroren - und es wird noch kälter
Offenbach/Frankfurt (dpa) - Jetzt haben der Frost und der scharfe Wind ganz Deutschland erfasst. Im Osten war die Nacht bitterkalt bei zweistelligen Minusgraden, und die Kälte dringt immer weiter nach Westen vor.
Mediziner warnen Empfindliche vor Überanstrengung.
Die Kälte aus Russland habe die Temperaturen überall unter den Gefrierpunkt sinken lassen, sagte Meteorologin Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Dienstag. Vergleichsweise mild sei es in der Nacht bei minus fünf Grad im äußersten Westen gewesen, sonst habe es vielerorts zweistellige Minuswerte gegeben.
Im äußersten Osten, in Görlitz, wurden um 06.00 Uhr Dienstagfrüh minus 11,7 Grad gemessen, in Erfurt minus 11,5 Grad und im bayerischen Straubing minus 13,4 Grad. Noch um 10.00 Uhr meldete der DWD aus Berlin und Leipzig minus zehn Grad.
Und es wird auch im Westen immer kälter. Spätestens am Freitag früh werde das Thermometer im ganzen Land zweistellige Minusgrade anzeigen, sagte Paetzold voraus. In den Nächten seien Werte um minus 20 Grad möglich - vor allem über Schneeflächen und bei klarem Himmel. Die eisige, trockene Luft fühlt sich wegen des scharfen Ostwindes noch kälter an als das Thermometer anzeigt. Minus fünf Grad würden dann empfunden wie minus zehn, sagte Paetzold.
Die kalte Luft aus Russland schickt nun ein neues Hoch. „Dieter“ löste „Cooper“ ab, an den Wetteraussichten ändert das aber nichts. „Dieter“ werde bis in die nächste Woche das Wetter in Deutschland beeinflussen, auch wenn es Anzeichen dafür gebe, dass sich der Frost dann ein wenig abschwächt. Neuen Schnee gibt es kaum, am Dienstag zogen Wolken von Tief „Julia“ im Südwesten auf und ließen es ein wenig schneien. Sonst fallen höchstens an den Küsten ein paar Flocken. Meist scheint aber die Sonne.
Mediziner raten, sich zwar auch in der Kälte zu bewegen - etwa mit Spazierengehen. Große Anstrengungen sollten aber vermieden werden, denn starke Kälte belaste die Herzkranzgefäße, warnte die Deutsche Herzstiftung in Frankfurt. Vor allem für Herzkranke könne starker Frost eine gefährliche Zusatzbelastung sein. Solche Menschen sollten bei Minusgraden im Freien einen Schal leicht über Nase und Mund legen und die Atemluft erwärmen.