Gefährlicher Sexualtäter bei Ausgang geflohen
Mann hatte Kinder missbraucht. Ärzte halten Rückfall des 53-Jährigen für möglich.
Viersen. Aus der Rheinischen Landesklinik in Viersen ist ein verurteilter Sexualstraftäter entwichen. Der 53-Jährige hatte ein Kind sexuell missbraucht. Der Mann ist am Sonntag nicht von einem begleiteten Ausgang zurückgekehrt. Erst Mittwochnachmittag informierte die Klinik die Öffentlichkeit. Die Ärzte schließen bei dem Mann einen Rückfall nicht aus, solange er in Freiheit sei.
Ein Bild des Flüchtigen wurde nicht veröffentlicht. Dafür gebe es keinen Gerichtsbeschluss, sagte Polizeisprecherin Antje Heymanns. Die Sicherheitsbehörden seien noch nicht der Auffassung, dass dies nötig sei.
Bereits 1991 war der 53-Jährige aus Hagen zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte ein Kind im Grundschulalter auf der Straße angesprochen und zum Mitkommen überredet. Dann nahm er sexuelle Handlungen am Kind und an sich selber vor, wie es im Polizeideutsch heißt. Das Kind blieb körperlich unversehrt.
Weil der Mann drei Jahre zuvor bereits in ähnlicher Form auffällig geworden war, ordnete das Gericht seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Die Richter gingen damals davon aus, dass von dem Mann eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgehe.
Seit 2002 wird der Mann in der Klinik Viersen des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) behandelt. Im Rahmen des Maßregelvollzugsgesetzes NRW genießt er seit einigen Jahren sogenannte therapeutische Lockerungen. Dabei ist er in Begleitung einer Pflegekraft außerhalb der Klinik unterwegs.
Am Sonntag nutzte er einen solchen Ausgang zur Flucht. In Mönchengladbach im Bereich des Alten Markts entfernte sich der 53-Jährige. Dem Pfleger gelang es nicht, den Straftäter einzuholen.
Nach Aussagen von LVR-Sprecher Michael Sturmberg habe man umgehend die Polizei über die Flucht informiert. Die Fahndung blieb bislang ohne Erfolg. Die Polizei habe nach der Flucht zunächst mögliche Anlaufpunkte überprüft, den Mann dort aber nicht gefunden, sagte eine Sprecherin. Danach sei sie an die Öffentlichkeit gegangen.
Zuletzt war 2011 ein gewalttätiger Patient aus der Viersener Landesklinik entwichen. Der 22-Jährige hatte einen Fluchthelfer, der von außen ein Loch in den Zaun geschnitten hatte.