Gefährliches Traubenkraut auf dem Vormarsch

Beifuss-Ambrosie kann bei Allergikern Asthma auslösen. Sie kommt in Deutschland immer häufiger vor.

Düsseldorf. Die Beifuß-Ambrosie (ambrosia artemisiifolia) sieht aus wie ein unscheinbares Unkraut. Doch für Allergiker ist sie alles andere als harmlos. Mit Beginn ihrer Blütezeit Ende Juli, Anfang August stößt sie unzählige winzige Pollen aus, die tief in die Bronchien gelangen können - das kann heftiges Asthma auslösen.

In Osteuropa ist die Pflanze, die ursprünglich aus Nordamerika kommt, bereits weit verbreitet. Auch in Deutschland kommt sie immer häufiger vor. Wie viele Patienten in der Bundesrepublik allergisch auf die Beifuß-Ambrosie reagieren, wird derzeit untersucht.

Einige Bundesländer kämpfen bereits gezielt gegen die Pflanze an. In Brandenburg etwa plant man, mit Samen verseuchte Erdschichten abzubrennen.

In Nordrhein-Westfalen ist die Pflanze, die auch Traubenkraut genannt wird, zwar noch nicht so weit verbreitet. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) geht aber davon aus, dass sich das schon bald ändern wird. "Durch das immer wärmer werdende Klima kann sich die Beifuß-Ambrosie hier ansiedeln", erklärt Carla Michels vom Lanuv.

Deshalb sei es wichtig, schon jetzt gegen eine Invasion vorzugehen. Die Kommunen sind selbst für die Entfernung und deren Finanzierung zuständig. Die Bürger sollten Beifuß-Ambrosien melden. Die Behörde hat dafür auf ihrer Internetseite www.lanuv.nrw.de ein Formular eingerichtet. "2009 wurden NRW-weit 14 Stellen mit mehr als hundert Pflanzen registriert", sagt Michels.

Wenn mehrere Pflanzen an einer öffentlichen Stelle wachsen, mache das Lanuv die Stadt-Ämter darauf aufmerksam. Einzelne Pflanzen im eigenen Garten könnten selbst mit Handschuhen ausgerupft werden.

Die Pflanze wird vor allem durch Vogelfutter-Gemische aus Osteuropa nach Deutschland eingeschleppt.