Gelungene Schiaparelli-Renaissance in Paris
Paris (dpa) - Die Pariser Haute-Couture-Schauen warten zu ihrem Start mit einer Premiere auf: Der Mailänder Marco Zanini erweckt das Modehaus Schiaparelli zu neuem Leben.
Zanini zaubert Zukunft: Mit einer aufsehenerregenden Premiere haben in Paris die Haute-Couture-Schauen (19. bis 24. Januar) für Frühjahr/Sommer 2014 ihren Lauf genommen. Fast 60 Jahre nachdem Designer-Legende Elsa Schiaparelli ihr Modehaus geschlossen hat, gab es am Montag (20. Januar) mit dem Defilee des Mailänders Marco Zanini erstmals wieder eine Schau eines festen Schiaparelli-Designers. Zanini wechselte vor wenigen Monaten vom Modehaus Rochas zur Marke Schiaparelli, deren Archive und Rechte der Unternehmer Diego Della Valle (Tod's) im Jahr 2006 gekauft hat.
Zu den Gästen im Publikum gehörten Frankreichs frühere First Lady, die Sängerin Carla Bruni, ebenso wie der Designer Jean Paul Gaultier. „Es war französisch und italienisch zugleich“, sagte die aus Italien stammende Bruni, der besonders die eleganten Hosenanzüge in der Schau gefielen. „Aber Franzosen und Italiener sind auch eine Art Cousins.“
Elsa Schiaparelli (1890-1973) stammte aus Rom und schaffte es mit originellen Ideen, im Paris der 1930er-Jahre mühelos neben Coco Chanel (1883-1971) zu bestehen.
Zanini nahm nun Schiaparellis Hang zum Surrealen und Künstlerischen auf, brach dies aber geschickt mit maskulinen und sportlichen Elementen. Heraus kamen Entwürfe voller Poesie: zum Beispiel eine Art Hexenhut in Stroh-Optik, angelehnt an Schiaparellis sogenannte heidnische Kollektion (Pagan Collection) von 1938.
Schon am Sonntagabend hatte - als erstes Defilee der fünftägigen Haute-Couture-Schauen, der Präsentation „hoher Schneiderkunst“ - Donatella Versace ihre Entwürfe gezeigt. Die Italienerin hatte sich vom früheren Stil der Sängerin Grace Jones inspirieren lassen - mit Kleidern aus Seidenjersey, die sich wie Schlangenhäute an den Körper schmiegen.