ARD-„Quizduell“ weiter in Schmalspurversion

Berlin (dpa) - Die neue ARD-Vorabendshow „Das Quizduell“ wird wohl bis auf weiteres mit dem Studiopublikum vorlieb nehmen müssen und nicht mit den App-Usern in ganz Deutschland in Verbindung treten.

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„Wir stellen im Moment alle technischen Anforderungen auf den Prüfstand“, sagte ein Sprecher der ARD-Programmdirektion am Mittwoch in München. „Erst wenn wir hundertprozentige Sicherheit über die Ursachen der technischen Probleme der Sendung vom Montag haben und die Funktion sicherstellen können, gehen wir mit der App wieder an den Start.“

Die ersten beiden Ausgaben der Show liefen „unplugged“, wie Moderator Jörg Pilawa (48) es bezeichnet hatte, über die Bühne. Technische Probleme machten „das größte TV-Experiment des Jahres“ (Jörg Pilawa), in dem die Mitspieler über die „Quizduell“-App gegen ein Viererteam im Studio antreten sollten, zunichte. Am Montag hatte er noch von Hackern gesprochen, die 15 000 Server lahmgelegt hätten, am Dienstag räumte Pilawa ein, dass auch andere Fehlerursachen möglich seien. Die Suche nach dem Übel laufe auf Hochtouren, hieß es von der ARD.

Nicht auszuschließen ist jetzt, dass die über einen Zeitraum von drei Wochen geplante Show jetzt über den gesamten Zeitraum „unplugged“ weiterläuft, wenn der Fehler nicht behoben wird. Der ARD-Sprecher wollte dazu nicht Stellung nehmen. Produziert wird die Sendung von den ITV Studio Germany, die sich zur Fehlerdiagnose nicht äußern und auf die ARD verweisen.

„Es hat was von einer verbotenen Liebe zwischen TV und iPhone“, sagte Pilawa zu Beginn der Dienstagsausgabe - er spielte damit auf die Traditionsserie „Verbotene Liebe“ an, die den Sendeplatz für das „Quizduell“ hatte räumen müssen. „Und ich bin dabei vor dem Traualtar stehen gelassen worden.“ Der Rummel um das technische Chaos ließ das TV-Publikum jedoch weitgehend kalt. Am Dienstag schalteten lediglich 1,52 Millionen Menschen ein - bei der Premiere am Montag waren es 1,61 Millionen. Die „Verbotene Liebe“ liegt nur knapp unter diesen Werten.

Die vier Studiokandidaten spielten am Dienstag wie schon am Vortag ersatzweise gegen das Saalpublikum und nicht gegen Smartphone- oder Tablet-Nutzer aus ganz Deutschland, die sich die „Quizduell“-App runtergeladen haben - so wie es die ursprüngliche Absicht von ARD und der Produktionsfirma ITV gewesen war. Pilawa sagte zum Schluss der Show: „Ich weiß nicht, was morgen hier los ist. Vielleicht sind wir dann online.“

Den vier Kandidaten, Studenten aus Mainz, konnte das völlig egal sein: Sie setzten sich gegen das Studiopublikum knapp mit 15:14 durch und sahnten 30 000 Euro ab.