Andreas lebenslustige Kollegin Katja (Meret Becker) wird im Klassenzimmer von einem ehemaligen Schüler niedergeschossen und muss um ihr Leben kämpfen. Das wohltuend nachdenkliche, gut besetzte Schuldrama „Die Lehrerin“ von Regisseur Tim Trageser („Wohin mit Vater?“) läuft am Montag (23.1.) um 20.15 Uhr im ZDF.

Trageser und die renommierte Drehbuchautorin Laila Stieler („Willenbrock“, „Die Friseuse“) schlachten das brisante Thema Gewalt in der Schule nicht reißerisch aus, sondern entwickeln das eindringliche Psychodrama einer Pädagogin, die einfach nicht mehr weiß, wie sie ihre Schüler ansprechen soll. Anna Loos („Weissensee“, „Fischer fischt Frau“) verkörpert diese Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs überzeugend und ohne falsche Untertöne.

„Seit diesem Film ist mein Respekt vor den Pädagogen noch einmal gewachsen“, gestand Hauptdarstellerin Anna Loos im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Eine besondere Vorbereitung auf die Rolle habe sie nicht benötigt: „Ich bin jeden Tag zweimal in der Schule“, sagte die Mutter von zwei Kindern.

Im Film sagt sie einmal fast resignierend: „Als Lehrerin muss man immer Sieger sein.“ Aber es kann auch ohne Drohungen und ständigen Clinch zwischen Lehrern und Schülern gehen. Nicht nur im Schulgarten wächst nach dem Anschlag auf die beliebte Katja das zarte Pflänzchen Hoffnung. Auch dank des feinfühligen Psychologen Weininger (Axel Prahl), der nicht zu allem seinen Senf dazugibt, in den entscheidenden Momenten aber präsent ist.

Allmählich lernt die ausgebrannte Paukerin Andrea, dass es nicht darauf ankommt, den Schülern jede Menge Fachwissen einzutrichtern. Zuhören muss man in der Schule, verbal abrüsten und Fünfe auch mal gerade sein lassen können. „Der rechte Winkel ist mein Todfeind“, lautete die Devise der engagierten Katja. Ihre Kollegin Andrea nimmt sich den Rat zu Herzen.