Ende der Sommerzeit: Uhren zurückgedreht

Berlin/Braunschweig (dpa) - In Deutschland und weiten Teilen Europas ist die Sommerzeit am Sonntag zu Ende gegangen. In der Nacht wurden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Damit gilt für die nächsten fünf Monate die normale Mitteleuropäischen Zeit (MEZ).

Über die Wintermonate ist es damit morgens früher hell und nachmittags eher dunkel. Am 30. März nächsten Jahres wird dann wieder auf die Sommerzeit umgestellt.

Bei der Bahn verursachte die Zeitumstellung keinerlei Probleme. „Das ist routinemäßig gelaufen wie in jedem Jahr“, sagte ein Bahnsprecher am Sonntag in Berlin. Die Fernzüge seien für eine Stunde auf einem vorher festgelegten Bahnhof stehen geblieben und danach planmäßig weitergefahren. „Das macht im normalen Betrieb keine Schwierigkeiten“, sagte der Sprecher.

Verantwortlich für die Zeitumstellung ist in Deutschland die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig. Mit ihren ultrapräzisen Atomuhren geben die Braunschweiger Forscher die Zeit in Deutschland vor. Sie sorgen dafür, dass bei der Umstellung auf die normale Mitteleuropäischen Zeit über einen Funkturm in Mainflingen bei Frankfurt ein Signal gesendet wird, dass rund 100 Millionen Uhren in Europa vom Wecker bis zur Bahnhofsuhr um eine Stunde zurückspringen lässt. Auch Ampelanlagen und Kraftwerke machten um Punkt drei Uhr den Zeitsprung mit.

Schlafmediziner hatten davor gewarnt, die Zeitumstellung auf die leichte Schulter zu nehmen. Die veränderte Uhrzeit führe zu rund acht Prozent mehr Verkehrsunfällen. Auch die Krankenhauseinweisungen mit Verdacht auf Herzinfarkt stiegen in den Tagen danach an, hatte die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) in Berlin vorab mitgeteilt. „Durch die Zeitumstellung erfährt der menschliche Organismus eine Art Mini-Jetlag“, sagte DGSM-Vorstandsmitglied Hans-Günter Weeß.

Es könne mehrere Tage bis Wochen andauern, bis sich Menschen an die veränderte Tageszeit und den anderen Hell-Dunkel Rhythmus anpassten. Betroffen seien vor allem Alte und Kinder. Mit dem Ziel, Energie zu sparen, war die Zeitumstellung 1980 eingeführt worden.