8.8. - Welttag der Katze Götter, Helden und Ganoven - Katzen können alles

Seit Jahrtausenden werden Katzen von Menschen verehrt. Nicht nur zum Weltkatzentag zeigen Herrchen und Frauchen, wie lieb und teuer ihnen die Stubentiger sind.

In Thailand gibt es ein Katzen-Café. Dort stromern die Hausfreunde um die Beine der Besucher und lassen sich gerne mit Streicheleinheiten verwöhnen.

Foto: Diego Azubel

Berlin (dpa) - Sie retten Leben, vertreiben Böses - oder sind einfach gut zu uns: Katzen können vieles. Einige dieser Hausfreunde auf vier Pfoten ragen aus der Masse heraus.

Schon vor rund 4000 Jahren hielten reiche Ägypter Katzen als Heimtiere. Die damals als Schützerin gegen das Böse und Göttin der Fruchtbarkeit verehrte Bastet wurde in Katzengestalt dargestellt. Trotz strengen Ausfuhrverbots traten die Tiere von dort aus lange vor Christi Geburt ihren Siegeszug um die Welt an.

Mehr als 40 Rassen von Hauskatzen (Felis silvestris catus) haben sich aus der ägyptischen Falbkatze entwickelt. Die „Maine Coon“ als größte Rassekatze wird fast einen Meter lang.

2014 lebten in Deutschland 11,8 Millionen Katzen: In jedem fünften Haushalt der Bundesrepublik wird miaut. Der Hund als zweitbester Freund des Menschen bringt es hierzulande nur auf 6,9 Millionen Exemplare.

793 Katzen wurden 2013 in Deutschland für Tierversuche oder andere wissenschaftliche Zwecke eingesetzt (zum Vergleich: 2542 Hunde und 2,2 Millionen Mäuse waren Versuchstiere).

„Fräulein Sinner“ heißt die Campuskatze der Universität Hildesheim. Seit zwölf Jahren streunt die grau-weiß-getigerte Mieze durch die Flure. Versuche, das Tier in einer Pflegefamilie oder im Tierheim unterzubringen, schlugen fehl: „Fräulein Sinner“ kommt immer wieder in die Uni zurück.

„Merlin“ aus dem südenglischen Torquay hält seit dem vergangenen Mai den Weltrekord im laut Schnurren. Stattliche 67,8 Dezibel - etwa der Lärm eines Rasenmähers - brachten dem Kater einen Eintrag ins Guinness-Buch und Frauchen einen TV-Auftritt.

Fast 1,6 Milliarden Euro wurden 2014 in Deutschland für Katzenfutter ausgegeben. Für Katzenstreu kamen 265 Millionen dazu, für Zubehör weitere 181 Millionen.

Der Kater „Tommasino“ erbte 2011 in Rom von seinem mit 94 Jahren gestorbenen Frauchen eine Villa, zwei Wohnungen, Ländereien und Bargeld im Gesamtwert von zehn Millionen Euro. Laut Testament muss er das Geld aber mit anderen „armen Katzen“ teilen.

Modezar Karl Lagerfeld bietet seinem Kätzchen „Choupette“ ein Leben in Luxus. Es speist von silbernen Tellern und spielt mit Würfelchen aus Nerz-Fell. Das Tier steht sogar Pate für eine Kosmetik-Kollektion: In der Schreibweise „Shupette“ blickt das weiße Kätzchen unter anderem von Parfüm-Flakons und Creme-Döschen.

Der diebische Kater „Findus“ beschäftigte 2013 die Polizei in Lindau-Revensdorf bei Kiel. Zum Leidwesen seines Herrchens brachte ihm das Tier wochenlang von nächtlichen Beutezügen Socken, Handtücher und Unterwäsche mit. Mit wenig Erfolg suchten die Ordnungshüter in der Nachbarschaft nach den rechtmäßigen Besitzern der Textilien.

Die streunende Katze „Maschka“ wärmte im vergangenen Januar im russischen Obninsk stundenlang ein bei Frost ausgesetztes Baby und rettete es damit wohl vor dem Erfrieren. Neben dem etwa zwei Monate alten Jungen in einem Pappkarton miaute „Maschka“ so lange, bis zweibeinige Helfer das Kind in ein Krankenhaus brachten.

In Eagle River (US-Bundesstaat Alaska) verteidigte vor wenigen Tagen ein mutiger Stubentiger sein Heim gegen einen neugierigen Schwarzbären. Als Meister Petz auf der Terrasse stand, reichte ein beherzter Katzen-Sprung an die Glastür, um den Bären wieder zu vertreiben. Ein Einzelfall? Nicht in Alaska! Schon 2010 stellte sich eine „Heldenkatze“ einem Bären sogar außerhalb des Hauses entgegen und verjagte ihn laut fauchend vom Grundstück.