Hip-Hop-Star Ryan Leslie muss Millionen-Finderlohn an Kölner zahlen

Eine Million Dollar Finderlohn hat ein New Yorker Gericht einem Deutschen zugesprochen. Der Kfz-Meister hatte eine Tasche des Hip-Hop-Sängers Ryan Leslie gefunden - mitsamt Computer.

Köln/New York (dpa). Millionenfund beim Gassigehen: Ein New Yorker Gericht hat einem deutschen Kfz-Meister einen Finderlohn von einer Million Dollar (rund 771 000 Euro) zugesprochen.

Zahlen muss der Hip-Hop-Sänger Ryan Leslie, dem bei einem Gastspiel in Köln eine Tasche mitsamt seinem Computer gestohlen worden war. Der heute 34-Jährige setzte einen Finderlohn aus - wollte dann aber dem Deutschen nichts geben. Muss er nun doch, urteilte ein Gericht nach Angaben der „New York Daily News“ (Samstag).

Leslie hatte für den Computer, auf dem angeblich eine Reihe unveröffentlichter Songs gespeichert waren, zunächst einen Finderlohn von 20 000 Dollar ausgesetzt und schließlich auf die Million erhöht. Der Automechaniker Armin Augstein hatte die Tasche mit dem Computer nach eigenen Angaben beim Gassigehen mit seinem Hund in der Nähe von Köln entdeckt und dann bei der Polizei abgeliefert.

Erst bei der Suche im Internet erfuhr er, wer Ryan Leslie ist - und von dem Finderlohn. „Er hat nie Danke gesagt oder "Klasse, dass Sie das gefunden haben, ich bin glücklich"“, sagte Augstein der New Yorker Zeitung. „Er hat nichts getan und deshalb wollte ich auf meinen Anspruch nicht verzichten.“

Leslie argumentierte, dass der Computer unbrauchbar und die Musik verloren gewesen sei. Doch das ließen die Geschworenen nicht gelten. Sie fragten zwar beim Richter nach, ob es wirklich eine Million sein müsse. Als der Richter aber sagte, die Entscheidung gehe nur um die Million oder nichts, sprachen sie Augstein die Summe zu. Leslie will angeblich kämpfen.

Über Twitter schrieb er nur: „Glaubt nicht alles, was ihr in den Scheißnachrichten lest. Selbst wenn es unterhaltsam ist.“ Auf einem Konzert erneuerte er sogar das Versprechen des Finderlohns: „Die Musik ist immer noch weg. Wer sie mir zurückbringt, bekommt die Million.“

Augstein, der in Köln-Pulheim lebt und in Dormagen eine Reparatur-Werkstatt betreibt, war zunächst nicht zu erreichen.