Mitteilung des BKA Knapp 15.000 Menschen sind als vermisst gemeldet
Wiesbaden (dpa) - Die Zahl der in Deutschland vermisst gemeldeten Menschen ist im laufenden Jahr auf vergleichsweise hohem Niveau geblieben. Zum Stichtag 1. Oktober waren es 14.903, wie das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Das waren zwar etwas weniger als zu dem Zeitpunkt im Vorjahr, als 15.700 Vermisste gezählt worden waren. Die Zahl liegt aber weiter deutlich über dem Wert von Anfang Oktober 2015. Damals waren es bundesweit lediglich etwa 9900 Vermisste.
Die starke Zunahme von 2015 auf 2016 hatte das BKA mit der gestiegenen Zahl von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in dieser Statistik begründet. Das Minus um rund 800 Vermisste von 2016 und 2017 sei angesichts der absoluten Zahlen nicht signifikant und könne nicht auf einen bestimmten Grund zurückgeführt werden, sagte eine BKA-Sprecherin. „Die Zahlen sind nur eine Momentaufnahme“, sagte sie. Teilweise schwankten die Werte pro Tag um 150 bis 200 Meldungen.
„Dazu gehört der Vermisste, der seit 30 Jahren gesucht wird und der, der seit zehn Minuten vermisst wird“, erklärte die BKA-Sprecherin. Im Fall der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge dürfe zudem nicht vergessen werden, dass es sich um Vermissten-Meldungen handelt. Aussagen zur tatsächlichen Zahl der Vermissten aus diesem Kreis lassen sich laut BKA kaum machen, unter anderem weil Flüchtlinge mehrfach registriert seien.
Laut BKA erledigt sich ungefähr die Hälfte der Vermisstenfälle innerhalb der ersten Woche. Binnen Monatsfrist erreiche dieser Wert dann schon mehr als 80 Prozent. Der Anteil der Menschen, die länger als ein Jahr vermisst würden, bewege sich bei nur etwa drei Prozent.