Kneipe in Friesland misst nur 4,5 Quadratmeter

Varel (dpa) - In der Kneipe von Uschi Reents (56) kommt man sich schnell näher. Gerade mal viereinhalb Quadratmeter misst das winzige Lokal im Hafen von Varel (Kreis Friesland/Niedersachsen). „Ich stand da mal mit zwölf Mann drin.

Das war schon richtig eng“, erinnert sich die Wirtin.

Theke, Zapfanlage und ein kleines Spülbecken - das war's an Inneneinrichtung. „Man kann zwei, drei Hocker reinstellen, aber Tisch und Stühle passen nicht.“ Die an einem Siel nahe des Jadebusens gelegene Kneipe könnte die kleinste Deutschlands oder der Welt sein. Uschi Reents weiß es nicht. Um einen Eintrag ins „Guinness Buch der Rekorde“ hat sie sich nie bemüht. In diesem Jahr feiert die Mini-Gastwirtschaft ihr 20-jähriges Bestehen.

In den 30er Jahren war in dem Häuschen eine Waage für Fischreste, die in einer Mühle zu Fischmehl verarbeitet wurden. Die Idee für die Kneipe kam Uschi Reents' Mann beim Skatstammtisch. Ein Nachbar, dem die Hütte gehörte, sagte zu ihm: „Schenk ich dir, mach was draus.“ Seitdem sperrt das Ehepaar Reents, das das Fischrestaurant auf der anderen Straßenseite betreibt, die Kneipe immer dann auf, wenn Gruppen es wünschen: zum Beispiel für ein gepflegtes Bier vor dem Essen oder den Schnaps danach.