Kosmetikmesse: Kurzer Blick auf die „Katze“

Daniela Katzenberger sorgt mit ihrem Auftritt auf der „Beauty“ für einen Massenauflauf.

Düsseldorf. An ihr ist einfach alles zu viel. Ihre Haare sind zu blond, ihre Zähne zu weiß und auf ihren Wangen liegt eine viel zu dicke Schicht Rouge. Dennoch oder gerade deswegen sorgte Daniela Katzenberger am Freitag auf der Düsseldorfer Kosmetikmesse „Beauty“ für einen kurzen Ausnahmezustand. Die 25-Jährige präsentierte auf dem Stand der Firma LCN ihre eigene Nagelpflegeserie — und Hunderte von Menschen schauten ihr dabei zu.

Kurz vor elf Uhr entsteht im Gang B der Halle 12 ein Massenauflauf. Fast ausnahmslos junge Frauen schieben und drängeln sich so dicht wie möglich an eine leere Bühne heran. Eine Messebesucherin versucht verzweifelt, sich mit ihrem Trolley durch die Menge zu schieben und flucht: „Was zum Teufel ist hier eigentlich los?“ Eine Frau schaut sie verständnislos an und erklärt: „Da kommt doch jetzt die Katzenberger.“ Die Messebesucherin verdreht ihre Augen.

Kameramänner und Fotografen haben sich vor der Bühne postiert und rempeln sich an. Plötzlich schreien einige der Zuschauerinnen auf und zücken ihre Handykameras. Auf der Empore am Messestand regt sich etwas. Die Katzenberger stöckelt zu ihrem Lied „Nothing’s Gonna Stop Me Now“ im Blitzlichtgewitter die Treppe herunter.

„Ich bin immer noch so aufgeregt, weil ich gar nicht verstehe, warum so viele Leute zu mir kommen“, kokettiert sie und wischt sich mit dem Handrücken über die Stirn. Sie erzählt etwas davon, dass sie sich schminkt, seit sie 13 ist, am liebsten alle Farben aus ihrer Kollektion auf einmal tragen würde und sinniert, dass Mann den Charakter einer Frau an ihren Zähnen ablesen könne. Zwischendurch kichert sie laut, als ihr die Wörter „schweineteuer“ und „Scheiße“ entgleiten.

Doch all das interessiert kaum jemanden. Es geht mehr um den kurzen Blick, den die Zuschauer auf das Medienphänomen werfen können. „So wie sie war ich in der Pubertät“, sagt die 20-jährige Carina. Aber irgendwie sei das doch auch „ganz cool“, dass die „Katze“ damit sogar ihr Geld verdient.

Nach zehn Minuten ist alles vorbei. Katzenberger hat in jede Kamera gelächelt, die sie entdecken konnte. Ihr Lächeln ist das Einzige, das an ihr nicht künstlich ist, und dennoch wirkt es so, als wäre es einfach zu viel.