Markus Lanz räumt nach Wagenknecht-Sendung Fehler ein
Berlin (dpa) - Fernsehmoderator Markus Lanz (44) hat nach Kritik an seinem Gespräch mit der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht Fehler eingeräumt.
„Wenn das energische Nachfragen zu rustikal und sogar persönlich war, dann bedaure ich das“, sagte Lanz am Donnerstagabend dem Branchendienst „DWDL.de“. Dies habe er ihr bereits in einem längeren Telefonat gesagt, zitierte ihn der Dienst.
Wagenknecht habe die telefonische Entschuldigung von Lanz angenommen, wie die „Bild“-Zeitung in ihrer Samstagsausgabe berichtet. „Herr Lanz hat mich angerufen und sich entschuldigt. Das akzeptiere ich.“ Lanz präsentiert an diesem Samstag seine erste „Wetten, dass..?“-Ausgabe in diesem Jahr. Sie wird live um 20.15 Uhr aus Karlsruhe übertragen.
Nach der „Markus Lanz“-Ausgabe vom 16. Januar im ZDF hatte die Zuschauerin Maren Müller aus Leipzig eine Online-Petition gegen den Talkmaster gestartet. Diese Aktion im Internet unter dem Motto „Raus mit Markus Lanz aus meiner Rundfunkgebühr!“ hatten bis Freitagnachmittag mehr als 170 000 Menschen unterschrieben. Müller will die Petition nach Abschluss der Aktion als eine Form des „gebündelten Protests“ dem ZDF überbringen.
Nach dem Eindruck seiner Kritiker hatte Lanz die Politikerin in der Sendung immer wieder abrupt unterbrochen. Der Journalist Hans-Ulrich Jörges sprang ihm dabei als Gast der Sendung zur Seite. „Allein durch die Konstellation - also, eine Frau gegen zwei Männer - entstand zwangsläufig der Eindruck: Das ist jetzt unfair. Weil aber Frau Wagenknecht jemand ist, der sich sehr kraftvoll wehren kann und das auch tat, habe ich das in diesem Moment nicht so eingeschätzt. Mein Fehler“, sagte Lanz. Er werde daraus lernen.
Das ZDF hatte sich über das Echo im Netz „überrascht“ gezeigt. „Allerdings muss man diese Zahl auch in Relation zu den Millionen Zuschauern setzen, die sich nicht geäußert haben“, hieß es am Donnerstag vom Sender. „Bisher hat sich Frau Müller noch nicht bei uns gemeldet. Wir stehen einer Übergabe aber offen gegenüber.“ Am Donnerstagabend (23.15 Uhr) schauten knapp zwei Millionen Menschen „Markus Lanz“.