Neue Miss America im Internet rassistisch beleidigt

New York/Berlin (dpa) - Kurz nach ihrer Krönung zur neuen Schönheitskönigin der USA ist die indischstämmige Nina Davuluri im Internet rassistisch beleidigt worden.

Die 24 Jahre alte Miss America gewann den Wettbewerb als erste Frau indischer Abstammung, wie der Veranstalter nach der Wahl am Sonntag (Ortszeit) in Atlantic City im US-Bundesstaat New Jersey mitteilte.

„Wenn man Miss America ist, sollte man auch schon Amerikanerin sein“, war daraufhin beim Kurznachrichtendienst Twitter zu lesen, oder: „Wann wird denn endlich mal eine weiße Frau Miss America?“ Davuluri war als Miss New York angetreten.

Selbst der in den USA prominente Moderator des konservativen TV-Senders Fox, Todd Starnes, kritisierte den Ausgang der Miss-Wahl. „Die liberalen Miss-America-Juroren würden das nicht sagen - aber Miss Kansas hat verloren, weil sie wirklich amerikanische Werte vertritt“, schrieb er beim Kurznachrichtendienst Twitter und bezeichnete Davuluri als „Miss Politically Correct America“.

Die frisch zur schönsten Frau der USA gewählte Davuluri konterte. „Ich habe mich selbst immer an allererster Stelle als Amerikanerin angesehen“, zitierte sie das „Time“-Magazin. Bei derartigen Beleidigungen müsse sie drüberstehen.

Im Internet gab es auch viel Zuspruch für Davuluri: „Ich finde, es ist großartig, dass @Nina Davuluri zur Miss America gekrönt wurde. DAS ist die amerikanische Geschichte“, schrieb der Musiker Questlove von der Band The Roots bei Twitter und das US-Model Tyra Banks gratulierte: „Glückwunsch an Nina Davuluri, die erste indisch-amerikanische Miss America! Ich bin stolz auf dich, Mädchen!“

Davuluris Familie war vor 30 Jahren aus Indien in die USA ausgewandert und hatte sich nahe der Stadt Syracuse im Norden des Bundesstaats New York niedergelassen. Dort lebt Davuluri nach Angaben der Wettbewerbsveranstalter heute noch. An der Universität von Michigan machte sie 2012 ihren Abschluss in Erkenntnistheorie und wissenschaftlichen Studien des Gehirns. Davuluri, die in ihrer Freizeit gerne Bollywood-Tänze trainiert und aufführt, möchte Ärztin werden und die 50 000 Dollar (rund 37 000 Euro) für die Gebühren für ein weiterführendes Studium verwenden.