Neue RTL-Knastserie mit Katrin Sass und Nina Hoger

Berlin/Potsdam (dpa) - Gut sieben Jahre nach dem Aus von „Hinter Gittern“ bringt RTL eine neue Frauenknast-Serie an den Start.

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Vergleiche mit dem Vorläufer wollen die Macher von „Block B“ allerdings vermeiden. „Diese Serie ist ein Charakterdrama im besten Sinn“, sagt Produzentin Nina Philipp. Die Namen einiger Hauptdarsteller lassen aufhorchen: Neben Katrin Sass (57) sind Nina Hoger (53) und Claudia Michelsen (45) zu sehen. „Wir wollten überraschen und ein Signal setzen mit den Menschen, die mitwirken und für eine gewissen Qualität stehen“, so die Produzentin. Einen Sendetermin für die zehnteilige Serie hat RTL noch nicht genannt.

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Mit „Block B“ adaptiert der Privatsender eine australische Serie und erzählt die Geschichte vom Machtkampf hinter Gittern. In jeder Folge steht eine Figur im Mittelpunkt. Im Flashback wird ihre Geschichte erzählt. „Auf diese Weise geht es auch raus aus dem Gefängnis“, erklärt Produzentin Philipp.

Sass spielt Rita Plattner, die wegen Mordes eine lebenslange Haft verbüßt. Als machtbesessene Anführerin gelingt es ihr mit körperlicher Gewalt und Einschüchterung andere in der fiktiven Justizvollzugsanstalt (JVA) Tempelhof zu kontrollieren.

Die 57-Jährige wollte die Rolle zunächst nicht. „Ich habe meiner Agentur gesagt, sie sollen mir das nicht schicken“, berichtet Sass. Als sie hörte, dass es sich um eine Adaption einer australischen Serie handelt, wurde sie neugierig. Das Drehbuch habe sie überzeugt, sagt sie. „Ich habe dann schon hin und her überlegt, ob ich das machen soll. Aber warum eigentlich nicht? Es ist ein anspruchsvolles Projekt.“

Ähnlich hin- und hergerissen war die 53-Jährige Hoger. Aber auch sie überzeugten die Bücher. „Das ist ein spannendes Projekt und ein interessantes Format“, so die Schauspielerin. Sie spielt Gabi Reimers, eine trinkfeste, einfache Frau vom Land, die fünf Jahre wegen fahrlässiger Tötung absitzt. Michelsen wird als Gefängnischefin Petra Weißner zu sehen sein.

RTL wirbt damit, dass die drei bekannten Schauspielerinnen noch nie bei einem Privatsender zu sehen waren. Eine geschickte Formulierung: Zumindest Michelsen stand bereits für den Kölner Sender vor der Kamera. Acht Folgen ließ dieser von der Serie „Die 25. Stunde“ herstellen, die eigentlich im Herbst 2008 im Programm zu sehen sein sollte. Bis heute blieb das Material im Schrank.

„Block B“ sei der „Frauenknast next generation“, so ein RTL-Sprecher. Wie schon „Hinter Gittern“ hat die in Potsdam ansässige Ufa die Serie für den Kölner Sender produziert. „Die Serie ist teilweise sehr berührend, teils sehr radikal“, meint Produzent Guido Reinhardt. Als Chief Creative Officer der heutigen Ufa Serial Drama ist er auch für den RTL-Dauerbrenner „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ verantwortlich.

Reinhardt sieht gute Chancen für die neue Gefängnisserie. Auch Produzentin Philipp zeigt sich optimistisch: „Ich glaube, dass wir beim Publikum in ein Vakuum stoßen, weil wir in Deutschland sehr lange die Entwicklung von spannenden Dramaserien vernachlässigt haben.“ International gebe es dieses Format längst.

Während Deutschland noch im Fußball-Fieber war und auf den Weltmeistertitel zusteuerte, wurden in Berlin auf einem großen Industriegelände die letzten Folgen der ersten Staffel gedreht. Das Set wurde in die Originalarchitektur gebaut. Kommt die Serie an, können die Räume wieder bezogen werden.

Viel Zeit, das Publikum zu überzeugen, ist nicht. „Entweder man schafft es, die Leute schnell zu binden - oder eben nicht“, sagt Produzentin Philipp.